Wiesbaden (agrar-PR) - Bei jedem siebten Lebensmitteltransport haben Hessens Kontrolleure
zum Teil erhebliche Verstöße gegen Vorschriften festgestellt. Das
erklärte Verbraucherschutzministerin Silke Lautenschläger (CDU) unter
Hinweis auf den ersten Bericht der landesweit eingesetzten Task Force
Lebensmittelsicherheit. Insgesamt seien von der Sondereinheit des
Regierungspräsidiums Darmstadt 266 Fahrzeuge überprüft worden, davon
hätten 38 beanstandet werden müssen, sagte die Ministerin dem
Rundfunksender hr-info.
Die Transporte wurden der Ministerin zufolge in den vergangenen
beiden Jahren auf Autobahnrastplätzen, an Bundes- und Landesstraßen oder
in der Umgebung von Großmärkten und Gewerbegebieten kontrolliert. «Für
Gammel-Lieferwagen und Kühlmuffel ist kein Platz in Hessen», unterstrich
Lautenschläger. Die Verbraucher hätten ein Recht auf gute und
unverdorbene Lebensmittel. Deshalb sei es nicht hinnehmbar, wenn - wie
festgestellt - bei acht Prozent der Fälle die notwendige Kühlung gefehlt
habe oder nur mangelhaft gewesen sei, sich bei noch einmal vier Prozent
die hygienischen Verhältnisse als ungenügend erwiesen haben und bei
zwei Prozent sowohl Hygiene als auch Kühlung nicht gestimmt hätten.
Fünfmal war der Zustand der Ladung nach Darstellung der Ministerin
derart katastrophal, dass die Ware sichergestellt oder an Ort und Stelle
vernichtet werden musste. Dazu hätten Backwaren, Geflügelfleisch,
Milch, Gemüse, Fisch und orientalische Spezialitäten gehört. Allerdings
hätten die Mängel weniger die Logistikbranche mit ihren großen Lastzügen
betroffen als vielmehr hauptsächlich Kleintransporter, deren Fahrer
häufig keine genauen Kenntnisse über Hygiene- und Kühlvorschriften
besessen hätten. Von diesen Transporten habe die Task Force
Lebensmittelsicherheit jeden vierten beanstandet.
Hessen und Bayern sind Lautenschläger zufolge die einzigen
Bundesländer mit einer Lebensmittel-Task Force. Die Zahl der
Transportkontrollen lag in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 700
und 2000. Die Gesamtzahl der Kontrollen in Hessen in der
Lebensmittelüberwachung liegt zwischen 60.000 und 70.000 pro
Jahr.(dpa/zö)