06.01.2011 | 13:59:00 | ID: 7595 | Ressort: Verbraucher | Verbraucherschutz

Mit Dioxin verunreinigtes Tierfutter: Landwirtschaftsministerin Rumpf will verbesserten Verbraucherschutz

Kiel (agrar-PR) - Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat mit Blick auf dioxinhaltiges Tierfuttermittel eine umgehende Analyse möglicher Schwachstellen angekündigt.
"Wir werden fünf Aspekte untersuchen, um den Verbraucherschutz auch im Futtermittelbereich zu optimieren", sagte sie gestern (5. Januar). Dabei geht es der Landwirtschaftsministerin unter anderem um folgende Punkte:

1. Prüfung, inwieweit eine noch bessere Trennung des Einsatzes von Fetten für industrielle Zwecke und für Futtermittel sinnvoll sichergestellt werden kann, unter anderem durch eine denkbare farbliche Kennzeichnung mittels Einfärben,
2. Prüfung von Änderungen bei der Zertifizierung von Futtermittelherstellern und deren System der Gefahrenanalyse (HACCP),
3. Prüfung ob eine Zulassung von Futtermittelkomponentenherstellern nötig ist,
4. Prüfung einer verbesserten Haftung von Verursachern und des Ausgleichs für Geschädigte und eine
5. Prüfung der strafrechtlichen Sanktionierung von Vorkommnissen wie im aktuellen Fall.

Außerdem werde sie Betroffene wie beispielsweise Unternehmen, den Bauernverband sowie die Verbraucherzentrale zu einem Runden Tisch zur Aufarbeitung einladen, um gemeinsam Auswirkungen und Konsequenzen zu besprechen, sagte Juliane Rumpf.

Nach Angaben des Ministeriums sind die gestern bekannt gewordenen etwa 50 landwirtschaftlichen Betriebe und acht Landhandelsunternehmen in Schleswig-Holstein, die von einem Unternehmen aus Hamburg dioxinbelastetes Futter bezogen hatten, inzwischen darüber informiert und noch vorhandene Futterpartien gesperrt worden. Da es sich bei den landwirtschaftlichen Betrieben weit überwiegend um solche der Schweinemast handelt, wird das Ministerium ein Schlachtverbot veranlassen, bis die Laboruntersuchungen der Futtermittel abgeschlossen sind. Die Analyseergebnisse dürften bereits in wenigen Tagen vorliegen.

Dagegen gibt es bisher keine Anzeichen, dass in nach Schleswig-Holstein geliefertem Futter für Legehennen dioxinbelastetes Fett verarbeitet wurde. Somit gibt es derzeit auch keine Anzeichen, dass Eier aus Schleswig-Holstein mit Dioxin belastet sein könnten.

Das Landwirtschaftsministerium in Kiel steht in ständigem Kontakt mit den Untersuchungsbehörden und staatlichen Stellen in anderen Bundesländern und wird über neue Entwicklungen von sich aus die Öffentlichkeit informieren. Informationen gehen außerdem unter anderem an Erzeugerverbände und die Verbraucherzentrale. (PD)
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