München (agrar-PR) - In Bayern stagniert die Zahl der Neuerkrankungen beim schwarzen
Hautkrebs. "Prävention und Früherkennung bleiben aber weiter
unerlässlich", betonte
Dr. Markus Söder, Gesundheitsminister,
heute in Nürnberg bei der Vorstellung des ersten Bayerischen
Hautkrebsberichts. "Sonne soll Spaß machen - und nicht krank." Seit den
80er Jahren haben sich die Erkrankungsraten für den gefährlichen
schwarzen Hautkrebs in Deutschland mehr als verdreifacht. In Bayern
blieben die Zahlen mit rund 14 neuen Fällen pro 100 000 Einwohner nun
seit 2002 in etwa konstant. Söder kündigte an, dass sich das Landesamt
für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit dem Zusammenhang
zwischen der sich verändernden UV-Strahlung und dem Hautkrebs in Bayern
befassen werde.
Der Hautkrebsbericht zeigt auch, dass sich die Überlebenschancen in
den vergangenen Jahren verbessert haben: So stieg die
5-Jahre-Überlebensrate seit den 70er Jahren bei den Männern von
75 Prozent auf 85 Prozent. Bei den Frauen ist ein Anstieg von 80
Prozent auf 90 Prozent zu verzeichnen. "Dies ist sicher auch
verbesserter Früherkennung und einem wachsenden Bewusstsein der
Menschen zu verdanken", so Söder. Seit Juli 2008 besteht für alle
gesetzlich Krankenversicherten ab dem 35. Lebensjahr mindestens alle
zwei Jahre Anspruch auf eine Hautkrebs-Früherkennungsuntersuchung.
Dieses Angebot haben 2009 allerdings nur 30 Prozent der Zielgruppe
wahrgenommen. Söder appellierte daher, die kostenlose Untersuchung zu
nutzen: "Hautkrebs ist nahezu immer heilbar, wenn er rechtzeitig
erkannt wird".
Allerdings zeigt der Hautkrebsbericht einen Anstieg bei der Zahl der
Neuerkrankungen am weißen Hautkrebs in den Jahren 2002 bis 2006. Hier
gibt es auffällige Unterschiede: Bei Männern kam es zu einem Anstieg
von 25 auf 38, bei Frauen von 13 auf 23 Neuerkrankungen pro 100 000
Einwohner. Weiße Hautkrebstypen sind weniger gefährlich als schwarzer
Hautkrebs, da sie besser behandelbar sind. Wesentliche Ursache ist auch
hier langjährige Belastung durch UV-Strahlung.
Als einziges Bundesland hat der Freistaat eine eigene
Präventionskampagne zum Sonnenschutz: Mit dem Projekt ‘Sonne(n) mit
Verstand - statt Sonnenbrand‘ informiert das Gesundheitsministerium
bereits seit zehn Jahren über
Risiken und Schutzmaßnahmen. Die bayerischen Gesundheitsämter klären
gezielt in Kindergärten, Schulen und Schwimmbädern auf. Für
Informationsmaterial und Aktionen stellt das Gesundheitsministerium
jährlich rund 100.000 Euro bereit.
Um den richtigen Sonnenschutz zum richtigen Zeitpunkt zu wählen,
stellen der Deutsche Wetterdienst und das Bundesamt für Strahlenschutz
UV-Indexwerte für Deutschland und Europa zur Verfügung. Die Skala
reicht von 1 (schwache Intensität) bis 12 (extrem hohe Belastung). Sie
wird für Deutschland und auch weltweit veröffentlicht. Ab einem
UV-Index von 2 sind Sonnenschutzmaßnahmen empfehlenswert, ab 5
erforderlich und ab 8 unverzichtbar.
Wie man sich in jeder Situation am besten vor der Sonne schützt zeigen ausführliche Tipps unter
www.sonne-mit-verstand.de, der UV-Index ist unter
www.uv-index.de abrufbar.