06.10.2009 | 00:00:00 | ID: 2900 | Ressort: Energie | Energiepolitik

1.500 Atomkraftgegner laufen sich für Proteste warm.

Berlin (agrar-PR) - Protestlauf rund um erste Runde der Koalitionsverhandlungen. "Fonds für Erneuerbare Energien ist vergiftetes Angebot". Weitere Aktionen angekündigt.
Rund 1.500 Atomkraftgegner haben in Berlin sportlich gegen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke protestiert. Sie joggten, walkten, radelten oder spazierten von der CDU-Zentrale bis zur Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen, wo die erste Runde der Koalitionsverhandlungen von Union und FDP stattfand. Zu der Aktion unter dem Motto "Warmlaufen für den Widerstand - Atomkraft kaltstellen." hatten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und das Kampagnennetzwerk Campact aufgerufen.

"Diese Aktion zeigt deutlich: Wer am Atomausstieg rüttelt, wird ein Comeback der Anti-Atom-Bewegung erleben", so Christoph Bautz von Campact. "Alle Umfragen belegen, dass die Mehrheit der Menschen und sogar der Anhänger von Schwarz-Gelb am Atomausstieg festhalten will. Die kommende schwarz-gelbe Regierung muss sich gut überlegen, ob sie die Gesellschaft mit einem Ausstieg aus dem Atomausstieg spalten will."

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger bezeichnete den Vorschlag der Energiekonzerne, Zusatzgewinne aus längeren AKW-Laufzeiten in Erneuerbare Energien zu investieren, als "ein vergiftetes Angebot", mit dem sich die Bevölkerung jedoch nicht ködern lasse. Seit Jahren werde die Atomkraft durch das Verzichten auf Nachrüstungen, eine Brennelementesteuer und ausreichende Haftpflichtversicherungen gegen Störfälle subventioniert. "Diese Subventionen zu streichen wäre jetzt die richtige Antwort, nicht aber verlängerte AKW-Laufzeiten. Die unflexible Atomkraft hat keinen Platz in einer zukunftsfähigen Energieversorgung und bremst den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Solange Energiekonzerne Millionen Euro mit ihren alten und abgeschriebenen Meilern scheffeln, fehlen entsprechende Anreize in Erneuerbare zu investieren. Wir werden um die Energiewende kämpfen und es der neuen Regierung nicht durchgehen lassen, uns weiter den unbeherrschbaren Risiken der Atomenergie auszusetzen. Wir werden weiter Druck machen, dass es zu keinen Laufzeitverlängerungen kommt, sondern dass Atomkraftwerke schnell vom Netz gehen."

Union und FDP hatten in den letzten Tagen verlautbart, die Laufzeitverlängerung sei kein Selbstläufer. Auch könnten die ältesten Reaktoren möglicherweise von einer Laufzeitverlängerung ausgenommen werden.

Die Atomkraftgegner bleiben jedoch skeptisch: "Wir befürchten, dass die Atomfans aus Union und FDP Kreide fressen, um die atomkritische Stimmung im Land nicht noch weiter anzuheizen", erklärt Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt. "Was zählt, sind deshalb klare Beschlüsse in den Koalitionsverhandlungen, wann welches AKW stillgelegt wird."

BUND, .ausgestrahlt und Campact kündigten weitere Protestaktionen während der schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen an.
Pressekontakt
Frau Dr. Sigrid Wolff
Telefon: 030-27586/425
E-Mail: presse@bund.net
Pressemeldung Download: 
BUND
BUND
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Deutschland
Telefon:  +49  (030)  275 86 4 - 0
E-Mail:  info@bund.net
Web:  www.bund.net
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.