05.01.2024 | 18:36:00 | ID: 38552 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landwirtschaft hängt am fossilen Tropf

München (agrar-PR) - BN unterstützt Kompromiss – Transformation der Landwirtschaft notwendig
Der BUND Naturschutz hatte bisher Verständnis für den Ärger der bayerischen Bäuerinnen und Bauern über die geplanten Einsparungen im Agrarsektor. Nach Ansicht des BN ist der gefundene Kompromiss aber akzeptabel. Dazu der BN-Vorsitzende Richard Mergner: „Die Landwirtschaft hängt immer noch am fossilen Tropf, obwohl es Wege gibt, sie davon unabhängiger zu machen. Seit Langem gibt es landwirtschaftliche Maschinen, die mit pflanzlichen Treibstoffen betrieben werden. Dass sie nicht eingesetzt werden, hat auch mit den Subventionen für Agrardiesel zu tun. Die Subventionen nun schrittweise abzubauen, ist ein erster Schritt, um die nötige Transformation in der Landwirtschaft einzuleiten.“

Nichtsdestotrotz sei das Vorgehen der Bundesregierung unglücklich gewesen, so Mergner weiter. „Der ursprüngliche Plan, den Bäuerinnen und Bauern die Subventionen gänzlich und plötzlich zu streichen, war ein fatales Zeichen und sorgte verständlicherweise für viel Ärger - dabei bräuchten wir in diesen aufgeheizten Zeiten Verlässlichkeit und Ruhe. Leider befeuerte die Bauernschaft diese Stimmung noch mit ihren teilweise völlig überzogenen Protesten. Fremdenfeindliche Äußerungen, Misthaufen im öffentlichen Raum, Galgensymbole und zuletzt die Blockade von Minister Habeck persönlich sind nicht akzeptabel. Es ist gut, dass sich der BBV von derlei Störaktionen von Trittbrettfahrern distanziert hat.“

Der BUND Naturschutz setzt sich seit Jahrzehnten für die Rettung der bäuerlichen Landwirtschaft ein. Doch Dumpingpreise des Handels und eine verfehlte Agrarpolitik mit Milliardensubventionen nach Betriebsgröße setzen die Bäuerinnen und Bauern unter Druck. Zur Einordnung: Zwei bis drei Cent mehr oder weniger pro Liter Milch, wirken sich stärker aus als der ursprüngliche Vorstoß der Bundesregierung.  

Max Kainz, Sprecher des BN-Arbeitskreises Landwirtschaft und Biobauer unterstreicht: „Die Landwirtschaft leidet besonders unter den Folgen der Klimaveränderung, ob es Trockenheit, Dürre oder Starkregen und Überschwemmungen wie im Moment sind. Ziel muss sein, Lebensmittel energiesparend und mit erneuerbaren Energien herzustellen. Diese können wir auf unseren Flächen gewinnen: Strom aus Wind und Sonne sowie Biogas und ökologisch erzeugte Pflanzenöle müssen künftig unsere Maschinen und Traktoren antreiben! Der ökologische Landbau erzeugt Lebensmittel ohne energieintensiven Kunstdünger und verursacht damit ein Fünftel weniger Treibhausgasemissionen je Liter Milch oder Tonne Weizen.“

Um diesen Transformationsprozess einzuleiten und Vorschub zu leisten, fordert der BUND Naturschutz einen runden Tisch, um einen Gesellschaftsvertrag für eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Bayern zu erarbeiten.
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