Die Überwachung auf Radioaktivität
Die Überwachung des österreichischen Bundesgebietes
auf Radioaktivität liegt im Verantwortungsbereich des BMLFUW und wird
mittels zweier sich ergänzenden Systemen durchgeführt:
1. Das österreichische
Strahlenfrühwarnsystem
Zur raschen Erkennung und Beurteilung großräumiger
radioaktiver Kontaminationen ist in Österreich seit nunmehr rund 30
Jahren ein automatisches flächendeckendes Messnetz für
Gammadosisleistung mit Online-Übermittlung der Messergebnisse im
10-Minutentakt an die Zentralen bei Bund und Ländern in Betrieb. Es war
europaweit das erste automatische Strahlenmesssystem und ist mit 336
Messstationen nach wie vor eines der weltweit dichtesten Messnetze. Die
Daten von 96 Messstationen sind im ORF-Teletext (
http://teletext.orf.at/; S. 623)
abrufbar.
Als Ergänzung des Strahlenüberwachungssystems sind
10 Luftmonitorstationen installiert, die automatisch und kontinuierlich
die Alpha-, Beta- und Gammastrahlung der Aerosole in der Luft messen.
Auch diese Messwerte sind online in den Bundesstrahlenwarnzentralen
verfügbar.
Zwecks möglichst hoher Ausfallsicherheit gibt es
zwei weitgehend identisch ausgestattete Bundesstrahlenwarnzentralen, in
denen die Rechner des österreichischen Strahlenfrühwarnsystems und die
anderen Strahlenwarnsysteme untergebracht sind
2. Das laborgestützte Überwachungsnetz
Das laborgestützte Überwachungsnetz bildet neben
dem Strahlenfrühwarnsystem die zweite Säule des Überwachungsnetzes für
Radioaktivität in Österreich; die Überwachungsaufgaben werden von den
Strahlenschutz-Labors der AGES in Wien, Linz, Graz und Innsbruck
erfüllt. Die Hauptaufgaben des laborgestützten Überwachungsnetzes sind,
bundesweit jederzeit auch geringfügige Erhöhungen der
Radioaktivität in Lebensmitteln
sowie in diversen
Umweltmedien (Luft,
Niederschlag, Boden, etc.) festzustellen und im Falle einer großräumigen
Kontamination sofort Messungen durchführen zu können. Weiters sind die
möglichen Auswirkungen solcher Kontaminationen zu beurteilen und deren
zeitliche Entwicklung zu beobachten.
Die Strahlenalarmpläne von Bund, Ländern
und AGES
Wichtige Instrumente für den Schutz der Bevölkerung
bei radioaktiven Kontaminationen sind der Gesamtstaatliche
Interventionsplan des Bundes und die Interventionspläne der Länder. Hier
ist das Notfallmanagement umfassend mit Themen wie beteiligte
Organisationen und ihre Zuständigkeiten, Ablaufplanung, Melde- und
Alarmierungswege, Bewertung der radiologischen Notstandssituation,
Interventionsmaßnahmen, Information der Bevölkerung, medizinische
Hilfeleistung etc. festgelegt.
Gleichermaßen müssen auf Labor-Ebene in der AGES
Regelungen getroffen sein, um im Notfall große Mengen möglicherweise
hochkontaminierter Proben bearbeiten zu können. Die Organisation des
Labors, die Probenlogistik, der Schutz der Mitarbeiter und Vermeidung
von Querkontaminationen stehen dabei im Mittelpunkt.
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