Berlin (agrar-PR) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) und der Deutsche Naturschutzring (DNR) kritisierten die gestern
in Brüssel vereinbarten neuen Energie-Auflagen für Gebäude als wenig
ambitioniert. Die neue EU-Gebäuderichtlinie sehe keine energetische
Sanierung des Gebäudebestands vor. Ein sogenannter
"Nahezu-Nullenergie-Standard" für Neubauten werde 2021 viel zu spät
verbindlich.
Christian Noll, BUND-Experte für Energieeffizienz:
"Die EU hat eine große Chance vertan, mit der effizienten Nutzung der
Energie im Gebäudebereich ihrem Klimaziel von Minus 30 Prozent CO2 bis zum Jahr 2020 näher zu kommen. 40 Prozent der CO2-Emissionen
entstehen in Europa beim Heizen und Kühlen von Gebäuden. Durch
ambitionierte Effizienzvorgaben im Gebäudebereich könnten Verbraucher
entlastet, neue Arbeitsplätze geschaffen und über die Hälfte des
Energieverbrauchs von Gebäuden in der EU und damit etwa 400 Mio. Tonnen
CO2 eingespart werden."
"Die europäischen Regierungen haben fast alles
gestrichen, was die energetische Sanierung vorantreiben könnte", sagte
Stefanie Langkamp, DNR-Klimaschutzreferentin. "Es gibt keine konkreten
Ausbauziele für Niedrigenergiehäuser und keine Anreize für
Investitionen in energieeffiziente Gebäude." Vor allem die
Bundesregierung habe sich bei den EU-Verhandlungen gegen Verbesserungen
in diesen Bereichen gesperrt.
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Klima & Energie