16.12.2009 | 00:00:00 | ID: 4201 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Minister Peter Hauk MdL: "Baden-Württemberg will in Sachen Bioenergie Maßstäbe setzen"

Stuttgart (agrar-PR) - Bioenergie-Kommunen im Land nehmen zu
"Der Ausbau der Bioenergie gewinnt in Baden-Württemberg immer mehr an Bedeutung. Jetzt schon ist sie ein zentrales Instrument des Klimaschutzes im Land. Diese positive Entwicklung wird die Landesregierung auch zukünftig vermehrt unterstützen", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (16. Dezember) in Stuttgart.

Im Norden von Baden-Württemberg werde derzeit mit Hochdruck an der Entwicklung von Bioenergiedörfern gearbeitet. Erste Erfolge gebe es in der Ortschaft Siebeneich bei Bretzfeld. Dort werde derzeit zusammen mit den Bürgern eine Projektgruppe eingerichtet, um das erste Bioenergiedorf im Hohenlohekreis aufzubauen. "Gerade der Ländliche Raum hat durch das hohe Engagement der Bürger im ehrenamtlichen Bereich Potential, neue Wege in Energiefragen zu gehen. Siebeneich ist ein leuchtendes Beispiel", erklärte Hauk.

Erst Mitte des Jahres wurden die Region Bodensee und die drei nördlichen Landkreise Hohenlohe, Neckar-Odenwald und Main-Tauber vom Bundeslandwirtschaftsministerium als zwei von bundesweit nur 25 Bioenergie-Modellregionen ausgezeichnet. Beide Regionen werden bis Mitte 2012 mit rund 400.000 Euro gefördert.

Hinter der Bioenergie-Region Bodensee steckt federführend die als Bürgerunternehmen im Jahr 2000 gegründete Solarcomplex AG mit Sitz in Singen. Zu deren über 600 Gesellschaftern gehören sowohl regionale Firmen als auch Privatpersonen. Laut Solarcomplex-Vorstand Bene Müller sollen am Bodensee in den nächsten Jahren mindestens zehn Bioenergiedörfer entwickelt werden. Dabei handelt es sich um einzelne Ortschaften, Wohngebiete oder ganze Stadtteile, die komplett ohne die fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle auskommen.

Als erfolgreiches Beispiel steht die Ortschaft Mauenheim im Hegau. Dort wird mit Erneuerbare Energien aus heimischen Quellen jetzt schon ausreichend Strom und Wärme für das ganze Dorf erzeugt. Alleine in Mauenheim würden so jährlich rund 300.000 Liter Heizöl eingespart. "Bioenergiedörfer sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern vor allem ökonomisch wertvoll", so der Minister. In Mauenheim würden durch die eigene Produktion von Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien jährlich ca. 200.000 Euro an regionaler Kaufkraft gebunden. "Geld, das sonst für den Einkauf von fossiler Energie aus der Region abfließen würde."

"Für eine engagierte Kommune ergibt sich eine stark erhöhte lokale und regionale Wertschöpfung, da die Ausgaben für Energie vor Ort bleiben und nicht in ferne Regionen abfließen", erklärte Minister Hauk. Somit verdiene der Landwirt, der Forstwirt, die Handwerker und die Bauwirtschaft im Dorf beziehungsweise der Region.

Für die Verantwortlichen der Regionen ist aber ebenso wichtig, die Menschen für das Thema Bioenergie zu begeistern. „Wir können eine nachhaltige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien im Land nur aufbauen, wenn wir auch ein Umdenken in den Köpfen der Menschen erreichen,“ ist sich der Minister sicher.

Trotz unterschiedlicher Ansätze hätten die beiden baden-württembergischen Bioenergie-Modellregionen im Kern dieselben Ziele, nämlich eine deutliche Reduzierung der CO2 Emissionen zu erreichen und durch Investitionen in Erneuerbare Energien die regionale Wirtschaft zu stärken. Derzeit sind bereits fünf Bioenergiedörfer realisiert, zehn befinden sich derzeit im Land im Aufbau und eine Reihe weiterer sind in Vorbereitung. "Diese positive Entwicklung wird die Landesregierung auch weiterhin unterstützen", betonte Peter Hauk.

Weitere Informationen zum Thema Bioenergie sind auf der Internetseite des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum unter www.mlr.baden-wuerttemberg.de abrufbar.
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