16.03.2016 | 21:30:00 | ID: 22036 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Schleswig-Holstein nimmt bundesweit Spitzenplatz bei Versorgung mit Erneuerbaren Energien ein

Kiel / Husum (agrar-PR) - Energiewendeminister Habeck: „Fünf Jahre nach Fukushima darf die Bundesregierung nicht den Ausstieg aus der Energiewende einleiten.“
Schleswig-Holstein hat nach wie vor bundesweit einen Spitzenplatz bei der Versorgung mit Erneuerbaren Energien. Das geht aus aktuellen Daten hervor, die das Energiewendeministerium in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein heute anlässlich der Messe New Energy Husum (17. bis 20. März 2016) veröffentlicht hat.

Demnach lag im Jahr 2014 der Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch – also Strom, Wärme und Mobilität zusammengenommen – bei 24 Prozent. Im Bundesdurchschnitt waren es nur 14 Prozent. Auf Biomasse entfiel in Schleswig-Holstein ein Anteil von knapp 46 Prozent, auf Windenergie ein Anteil von rund 44 Prozent, die restlichen zehn Prozent speisten sich aus Solarenergie, Geothermie und Wasserkraft.

Der Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch betrug 78 Prozent im Jahr 2014. Im Bundesdurchschnitt waren es lediglich 27 Prozent. Für 2015 ist nach ersten Hochrechnungen zu erwarten, dass die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien erstmals höher war als der Bruttostromverbrauch in Schleswig-Holstein. Bei der Wärmeversorgung lag der Anteil der Erneuerbaren Energien mit knapp 14 Prozent leicht über dem deutschlandweiten Anteil von rund 12 Prozent.

„Die Zahlen zeigen einmal mehr, dass Schleswig-Holstein Erneuerbare-Energien-Land ist. Damit schützen wir das Klima – schon zwei Drittel der Treibhausgasemissionen im Land wurden durch die Erneuerbaren kompensiert. Wir leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zum Umbau der bundesweiten Energieversorgung“, sagte Energiewendeminister Robert Habeck.

Er warnte aber vor den Plänen der Bundesregierung, den Ausbau der Erneuerbaren Energien noch stärker zu begrenzen. „Fünf Jahre nach Fukushima leitet die Bundesregierung den Ausstieg aus der Energiewende ein. Mit ihren Plänen für das neue EEG würgt sie die günstigste Form der Erneuerbaren – Wind an Land – ab. Das ist klimapolitisch fatal.“

Staatssekretärin Ingrid Nestle, die die Messe New Energy morgen besucht, betonte: „Die vorgeschlagene Sonderregelung für Bürgerenergie bietet keine Lösung für die wesentlichen Probleme, die Bürgerenergieprojekte mit Ausschreibungen haben: Das ist das Preis- und das Zuschlagsrisiko. Definierte Bürgerenergieprojekte sollten überhaupt nicht an Ausschreibungen teilnehmen müssen.“

Die Studie von MELUR und Statistikamt enthält erstmals auch eine Auswertung des Anlagenregisters zum EEG für Kleinwindanlagen. Demnach waren Ende 2014 in Schleswig-Holstein rund 200 Klein-Windkraftanlagen (bis 50 Kilowatt Leistung) mit einer Gesamtleistung von rund 2 Megawatt installiert, d.h. die durchschnittliche Leistung dieser Anlagen liegt bei 10 Kilowatt.

Erneuerbare Energien bewirkten 2014 bereits eine Treibhausgasminderung von 9,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Davon entfielen 6 Millionen Tonnen (63 Prozent) auf die Windenergie und 2,4 Millionen Tonnen (27 Prozent) auf Biomasse. Die Erneuerbaren Energien haben 2014 damit bereits mehr ein Drittel der schleswig-holsteinischen Treibhausgasemissionen kompensiert. (melur)
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