15.07.2010 | 00:00:00 | ID: 6282 | Ressort: Energie | Erneuerbare Energien

Startschuss für Aufbau des Landeszentrums für erneuerbare Energien - Förderverein gegründet

Schwerin (agrar-PR) -
Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus hat heute in Neustrelitz gemeinsam mit Bildungsminister Henry Tesch und Wirtschaftsstaatssekretär Rüdiger Möller den offiziellen Startschuss zum Aufbau eines Landesinformations- und demonstrationszentrums für erneuerbare Energien (Leea) gegeben.

"Aufgabe des Landeszentrums wird es sein, einerseits das Interesse für erneuerbare Energien bei Bürgern und Unternehmen zu wecken und andererseits die regionale Erzeugung, Bereitstellung und Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben und – wo immer es sich anbietet – derartige Konzepte unmittelbar zu verbinden mit regionaler Wertschöpfung und regionaler Teilhabe. Das Landeszentrum soll ein Zentrum der Vernetzung, der Information, der Aus- und Weiterbildung, der Verbraucherschulung und Beratung auf dem gesamten Gebiet der erneuerbaren Energien sein, das eng mit den Schulen und Hochschulen des Landes zusammenarbeiten wird", sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Backhaus.

Gleichzeitig brachte er seine Genugtuung darüber zum Ausdruck, dass mit den Stadtwerken Neustrelitz dem Land ein Partner zur Seite steht, der ein langjähriges Engagement bei der Entwicklung von Konzepten für die Nutzung erneuerbarer Energien vorweisen kann. "Mit den Stadtwerken Neustrelitz haben wir den Partner gefunden, den wir brauchten, um dieses Landesinformations- und demonstrationszentrum in der entsprechenden Größe, dem notwendigen Inhalt und dem gesetzten Anspruch realisieren zu können."

Für den Bau des Landeszentrums stehen drei Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind 1,6 Millionen Euro Landesmittel. 1,4 Millionen Euro kommen von den Stadtwerken Neustrelitz, die als Bauherr fungieren und später das Landeszentrum auch betreiben werden. Mit dem Bau von Leea soll im Oktober dieses Jahres begonnen werden. Die Eröffnung des Zentrums mit einer Gebäudefläche von 2.400 qm ist für Januar 2012 geplant.

Zur Unterstützung des Landeszentrums wurde heute in Neustrelitz der Förderverein Leea e. V. gegründet, der die inhaltliche Arbeit des Zentrums unterstützen und sich für die Vernetzung der Akteure im Land und darüber hinaus einsetzen wird.

Minister Backhaus: "Mecklenburg-Vorpommern gehört schon heute zu den Vorreitern im Hinblick auf Gewinnung und Nutzung alternativer Energien. Mit dem Bau des Zentrums verbinde ich auch die Hoffnung, dass wir gemeinschaftlich Leea zur energetischen Dachmarke unseres Bundeslandes entwickeln können und werden."

Dr. Backhaus verwies darauf, dass Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch von 15 Prozent zu den Spitzenreitern in Deutschland gehört. Dennoch könne man sich nicht zurücklehnen. "Das Erreichte ist für uns vielmehr Bestätigung für den richtigen Kurs, den wir eingeschlagen haben und Ansporn, diesen Weg konsequent weiter zu gehen. Denn alternative Energien sind alternativlos!"

Mecklenburg-Vorpommern verfügt nach den Worten des Ministers über große Potenziale an erneuerbaren Energien. So sei es bis zum Jahr 2020 möglich, den heutigen Anteil von 10% Bioenergie am Primärenergieverbrauch auf 25% zu erhöhen, ohne die Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu gefährden. Bei der Nutzung der Windenergie könnte die Zukunft in kleineren Anlagen bis 100 kW für private Haushalte oder kleinere Unternehmen liegen. Im Bereich der Photovoltaik verfügt Mecklenburg-Vorpommern über ein technisches Potenzial von mehr als 2.600 Millionen Kilowattstunden, wovon im Jahr 2008 nur ein Prozent genutzt wurde. Wenn man dieses Potenzial nahezu vollständig erschließt, könnte allein die Photovoltaik einen Beitrag von 5,5% zum Primärenergieverbrauch des Landes leisten. Bei der Solarthemie gehe es darum, leistungsfähige Speichertechnologien zu etablieren, um die Wärme des Sommers im Winter nutzen zu können.

Backhaus hob insbesondere die Bedeutung regionaler Konzepte zur Nutzung erneuerbarer Energien hervor. Mit den "Bio-Energie-Regionen" und dem "Bio-Energie-Coaching" seien erfolgreiche Aktivitäten gestartet worden. So habe die von der Landesregierung ins Leben gerufene Inititative "Bioenergie-Coaching" bewirkt, dass bisher über 80 Gemeinden des Landes ihr ernsthaftes Interesse bekundet haben, Bioenergiedorf zu werden. Mindestens 15 Gemeinden haben einen Gemeindebeschluss dazu herbeigeführt.

"Dass es nicht nur eine Lösung für die Energiefrage gibt, die dann beliebig oft kopiert werden kann, liegt auf der Hand. Nur bei Kenntnis der komplexen Zusammenhänge bei den erneuerbaren Energien und bei den lokalen bzw. regionalen Rahmenbedingungen und Verhältnissen vor Ort wird es gelingen, optimale Lösungen für die Energieversorgung zu etablieren. Diese Leistungen zu erbringen oder zumindest zu koordinieren ist eine große Herausforderung für das Landeszentrum für erneuerbare Energien Leea", sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Backhaus.
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