14.10.2010 | 00:00:00 | ID: 6875 | Ressort: Energie | Verbrauch & Versorgung

Deutschlands Felder liefern viel Energie

Hannover (agrar-PR) - Mit der zunehmenden Anzahl von Biogasanlagen hat auch der Maisanbau in Deutschland zugenommen. Vielfach wird diese Entwicklung bereits als „Vermaisung“ der Landschaft heftig kritisiert. Doch bei sachlicher Betrachtung ist die Dominanz des Maises längst nicht so groß, schon gar nicht als Rohstoff zur Energiegewinnung. Deutschlandweit wurden Energiepflanzen insgesamt zur Ernte 2010 auf 1,834 Mio. Hektar (ha) angebaut, das sind lediglich 15,7 Prozent der Ackerfläche und nur gut ein Zehntel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands. In Niedersachsen ist der Flächenanteil sogar noch geringer. Energiepflanzen wuchsen hier auf 225.000 ha, sie hatten damit nur einen Anteil von 11,7 Prozent an der niedersächsischen Ackerfläche. Und als Energiepflanze wird nicht nur Mais angebaut. Dazu zählen beispielsweise auch Raps und Sonnenblumen als Ölfrüchte zur Biodieselherstellung. Mais allein für alle Verwertungsrichtungen – also auch als Futter und für Nahrungszwecke – brachte es in ganz Deutschland auf eine Fläche von ungefähr 2,3 Mio. ha, also 19,4 Prozent der gesamten Ackerfläche. Der Energiemais für Biogasanlagen nahm davon lediglich 500.000 ha oder vier Prozent der gesamten Ackerfläche ein. Allerdings kommt es regional zu Konzentrationen.

Selbst als Substrat zur Biogasgewinnung kommt nicht nur Mais zum Einsatz. Bereits jetzt setzen die Bauern daneben unter Anderem auch Getreide, Zwischenfrüchte oder Gras ein, und die Züchter arbeiten an der Erschließung weiterer Arten für Biogasanlagen. Eine große Zukunft wird etwa der Hirse vorausgesagt, die den Mais ablösen könnte, der es aber zurzeit noch an der nötigen Kältetoleranz mangelt. Neben den Energiepflanzen werden in Biogasanlagen auch Gülle, Stallmist, Bioabfälle und Nebenprodukte der Verarbeitung eingesetzt, tonnagemäßig entfällt in Niedersachsen vom gesamten Gärsubstrat lediglich die Hälfte auf Energiepflanzen. Mit 1,6 Mio. Tonnen (t) haben sie aber den größten Anteil an der CO2-Vermeidung durch Energie aus Biogas in Höhe von 2,2 Mio. t.

In Niedersachsen spielt die Biogasgewinnung eine herausragende Rolle. Immerhin werden hier 70 Prozent aller erneuerbaren Energien durch Bioenergie erbracht, die damit weit vor Wind- und Solarenergie liegt. Sechs Prozent des niedersächsischen Strombedarfs werden durch Biogas aus gut 900 Anlagen mit einer Leistung von 467 Megawatt (MW) gedeckt. Dies hat zweifellos zu einer weiteren Zunahme des Maisanbaus geführt. Mit einer Fläche von 540.000 ha hat diese Kultur jetzt den Weizen als bisherige Nummer eins auf den Feldern abgelöst – und fällt durch die Größe der Pflanzen und die späte Ernte besonders ins Auge. Doch bereits vor dem Biogasboom hatte der Maisanbau in Niedersachsen als Futter für die umfangreiche Rindviehhaltung eine starke Position. (LPD 40/2010)
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