Schwerin (agrar-PR) - Das bei der Behandlung des Klärschlamms entstehende
Methangasgemisch wird zwar erst in wenigen Kläranlagen des Landes
energetisch genutzt. Wie das Statistische Amt mitteilt, summierte sich
die Stromerzeugung aus Klärgas in den Abwasserbehandlungsanlagen nach
vorläufigen Angaben im Jahr 2009 aber bereits auf
21 054 Megawattstunden. Im Jahr zuvor waren es 16 317 Megawattstunden
und 1998 erst 2 978 Megawattstunden gewesen. 82 Prozent der 2009 in
Kläranlagen erzeugten Strommenge wurden im eigenen Betrieb verbraucht.
Im
Jahr 2009 wurden in 12 der insgesamt 573 öffentlichen
Abwasserbehandlungsanlagen in Mecklenburg-Vorpommern bei der
Klärschlammbehandlung 11,6 Millionen Kubikmeter Klärgas (Rohgas)
gewonnen. Davon wurden 93 Prozent im eigenen Betrieb zur Strom- und
Wärmeerzeugung eingesetzt, 7 Prozent gingen ohne Nutzung verloren.
In
den Stromerzeugungsanlagen der Klärwerke wurden im Jahr 2009 insgesamt
21 054 Megawattstunden Strom produziert und größtenteils zur teilweisen
Deckung des hohen Strombedarfs der Betriebe eingesetzt. Etwa 3 827
Megawattstunden Strom (18 Prozent der Erzeugung) wurden an
Energieversorgungsunternehmen abgegeben.
Mit der energetischen
Nutzung von Klärgas leisten die Betriebe gleichzeitig einen wichtigen
Beitrag zum Klimaschutz. Aufgrund des hohen Methangehaltes ist Klärgas
besonders klimaschädlich und darf nicht in die Atmosphäre gelangen. Wenn
keine Möglichkeit der Nutzung oder Abgabe besteht, wird es deshalb als
Abfallprodukt abgefackelt.
Für die allgemeine Stromversorgung hat
Klärgas als Energieträger allein bisher keine Bedeutung. Im Jahr 2008
wurden nur 7 729 Megawattstunden Strom aus Klärgas in das Netz
eingespeist. Alle Biogase zusammengenommen - Klärgas, Deponiegas und
Biogas aus Biogasanlagen - hatten 2008 aber einen Anteil von immerhin
24 Prozent an der Ökostromerzeugung und 11 Prozent an der
Gesamtstromerzeugung für die allgemeine Versorgung im Land. Biogase
leisten damit einen erheblichen Beitrag im Energieträgermix der
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.