Stuttgart (agrar-PR) -
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Liebig (Rektor der Universität Hohenheim) und Rainer Joswig (Vorstand der EnBW Transportnetze AG) besiegeln Kooperation Neue mathematische Modelle, die die
Stromproduktion aus Erneuerbaren Energiequellen trotz ihrer
wetterbedingten Schwankungen verlässlich vorhersagen: Mit diesem Ziel
haben die EnBW Transportnetze AG und die Universität Hohenheim jetzt
ein gemeinsames, dreijähriges Forschungsprojekt gestartet. Die Qualität
und Zuverlässigkeit entsprechender Prognosen ist durch die stetige
Zunahme der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien inzwischen ein
sehr wichtiger Faktor für den sicheren Betrieb des deutschen
Stromnetzes geworden. Daneben wird im Projekt an Strategien geforscht,
wie dieser Strom kosteneffizient und ohne Gefährdung der Netzstabilität
in den deutschen Strommarkt eingebracht werden kann. Angesiedelt ist
das Projekt am Lehrgebiet für Quantitative Methoden des Lehrstuhls für
Industriebetriebslehre der Universität Hohenheim.
„Die
Erneuerbaren Energien werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.
Deshalb ist es aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht notwendig,
modellgestützte Konzepte für die Integration der Erneuerbaren Energien
zu entwickeln“, so Prof. Dr. Andreas Kleine vom Lehrstuhl für
Industriebetriebslehre. „In diesem gemeinsamen Projekt ergeben sich
ideale Möglichkeiten, die praktischen Problemstellungen mit den
methodischen Ansätzen des Operations Research wissenschaftlich zu
untersuchen.“
Rainer Joswig, Vorstand der EnBW Transportnetze AG
äußerte sich ebenfalls zum Start des Projekts: „Die EnBW Transportnetze
AG stellt sich den Herausforderungen, die mit der Integration des
steigenden Anteils an Erzeugung aus Erneuerbarer Energien verbunden
sind. Den damit einhergehenden Kostenanstieg versuchen wir durch
fortlaufende Prozessverbesserungen soweit wie möglich zu dämpfen. An
dieser Stelle erwarten wir uns wirtschaftliche Verbesserungen aus der
nun begonnenen Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim.“
In Deutschland dient das Erneuerbare Energien
Gesetz (EEG) als Grundlage für die Förderung Erneuerbarer Energien in
der Stromerzeugung. Anlagen, die den gesetzlichen Rahmenbedingungen
entsprechen, erhalten über einen bestimmten Zeitraum eine feste
Vergütung für jede erzeugte Kilowattstunde Strom.
Die Abwicklung der Mechanismen des EEG obliegt den
deutschen Übertragungsnetzbetreibern. Sie sind verantwortlich für die
Steuerung der Vergütungszahlungen und der Energieflüsse. In diesem
Rahmen verantwortet die EnBW Transportnetze AG ca. 14% der nach EEG
geförderten bundesweiten Stromerzeugung. Zum Ausgleich der Schwankungen
der Erzeugungsmengen der Erneuerbaren Energien nutzt die EnBW
Transportnetze AG die verschiedenen Marktsegmente der dt. Strombörse
EEX als aktiver Handelsteilnehmer.
Hintergrund: EnBW Transportnetze AG
Die EnBW Transportnetze AG betreibt das
Übertragungsnetz in Baden-Württemberg und verantwortet als neutrale
Instanz innerhalb des Strommarktes die Systemführung der
EnBW-Regelzone. Das Übertragungsnetz der EnBW in Baden-Württemberg
besteht aus 3.650 Kilometern 380.000 – bzw.
220.000-Volt-Höchstspannungsleitungen. 81 Transformatoren verbinden
dieses Höchstspannungsnetz mit den regionalen Verteilnetzen. Über 36
Kuppelstellen ist das EnBW-Übertragungsnetz in das nationale und
europäische Verbundnetz integriert.
Hintergrund: Lehrgebietes Quantitative Methoden am Lehrstuhl für Industriebetriebslehre
Die Entwicklung von Modellen und die Anwendung von
Methoden zur Unterstützung von unternehmerischen Entscheidungen stehen
im Mittelpunkt der Lehr- und Forschungstätigkeiten des Lehrgebietes
Quantitative Methoden der Universität Hohenheim. Als Mitglied des
Competence Centers Corporate Finance and Risk Management des
Forschungszentrums für Innovation und Dienstleistungen der Universität
Hohenheim liegt ein Schwerpunkt seiner Aktivitäten in der Modellierung
von komplexen Entscheidungssituationen und deren Lösung mit Hilfe von
Verfahren des Operations Research. Dabei stehen speziell Methoden der
Risiko- und Performancemessung im Fokus des Interesses.