Bonn (agrar-PR) - Die deutsche Ernährungsindustrie, die die
landwirtschaftlichen Erzeugnisse be- und verarbeitet, erreichte 2007
einen Umsatz von 146,8 Mrd. € (plus 6,2 % gegenüber 2006).
Wie
der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, ist das
Gewerbe rund um Essen und Trinken damit der viertgrößte deutsche
Gewerbezweig nach der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der
chemischen Industrie. Die vorwiegend mittelständisch geprägte Branche
der Ernährungsindustrie stehe in einem intensiven Wettbewerb. Ende 2007
seien bundesweit in rund 5 800 Betrieben 530 000 Menschen beschäftigt
gewesen.
Auslandsmärkte sind nach RLV-Angaben für die
deutsche Ernährungsindustrie von besonderer Bedeutung. 2007 gingen 35
Mrd. € oder 23,8 % des Gesamtumsatzes in den Export. Gegenüber dem
Vorjahr stiegen die Exporte damit um gut 7 %. Dieser positive Trend
habe sich im ersten Halbjahr 2008 mit einem Zuwachs von gut 18 %
fortgesetzt. Wesentlich für den Erfolg deutscher Lebensmittel sei das
positive Image, das die Produkte bei den Verbrauchern auf Grund ihres
guten Preis-/Leistungsverhältnisses und der ansprechenden Aufmachung
und Verpackung genießen, betont der RLV. Über 80 % der deutschen
Lebensmittelexporte würden im europäischen Binnenmarkt abgesetzt.
Wie
der RLV weiter mitteilt, seien die Unternehmen des Ernährungsgewerbes
wachsendem Druck des Handels ausgesetzt. Angesichts der dominanten
Marktposition des Handels könne die Ernährungsindustrie gestiegene
Kosten nur schwer auf Verkaufspreise überwälzen. Erheblicher
Strukturwandel sei die Folge. Die Zahl der Übernahmen und Fusionen sei
in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Der RLV erwarte vor allem
in den Bereichen Milch, Fleisch, alkoholische Getränke sowie Kühl- und
Tiefkühlkost einen weiteren Konzentrationsprozess.
Die
Konzentration der Unternehmen der Ernährungsindustrie habe zwar weiter
zugenommen, sei aber im Vergleich zum Lebensmitteleinzelhandel oder zu
anderen Wirtschaftsbereichen weiterhin relativ gering, berichtet der
RLV weiter. Die deutsche Ernährungsindustrie sei traditionell
mittelständisch geprägt – mit einem Umsatzdurchschnitt je Betrieb von
rund 25 Mo. €. Die 10 größten Unternehmen vereinigten nur 13 % des
Branchenumsatzes auf sich.