Stuttgart (agrar-PR) -
Die amtliche Lebensmittelüberwachung im Land arbeitet mit Hochdruck an der Untersuchung von Leinsamen / Verbraucherministerium gibt aktuelle Ergebnisse bekannt "Obwohl nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen beim
Verzehr von gentechnisch verändertem Leinsamen keine Gesundheitsgefahr
besteht, muss für die Verbraucherinnen und Verbraucher im Land bei
diesem Thema rasch Klarheit und Transparenz geschaffen werden. Der
Verbraucher muss gerade bei einem solch sensiblem Thema Sicherheit
haben, dass in seinen Produkten drin ist, was drauf steht", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Donnerstag (24. September) in Stuttgart.
Vor knapp zwei Wochen hatte Baden-Württemberg als erstes Bundesland
über Befunde von gentechnisch veränderten Leinsamen berichtet. Das
Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg, das über sein
wissenschaftliches Netzwerk Hinweise auf Probleme mit gentechnisch
verändertem Leinsamen erhielt und dadurch erste Untersuchungen
gestartet hatte, setzte diese in den vergangenen zwei Wochen intensiv
fort. Zwischenzeitlich wurden insgesamt 71 Proben an Leinsamen
untersucht. In 26 der 45 Proben aus konventioneller Ware (58 Prozent)
und in vier von insgesamt neun Proben unbekannter Anbauherkunft wurden
Spuren von gentechnisch veränderten Leinsamen (rund 0,05 – 1 Prozent)
nachgewiesen. 15 bisher untersuchte Proben aus ökologischem Anbau
wiesen keine Spuren gentechnisch veränderten Leinsamens auf.
"In Baden-Württemberg werden wir die Untersuchung weiterhin auf die
Rohware konzentrieren, da der Leinsamen in Enderzeugnissen als Zutat
wie zum Beispiel in Müsli oder in Backmischungen in sehr geringem
Anteil enthalten ist. Wir setzten bei den Untersuchungen an der Quelle
an, um so bereits die Produktion mit gentechnisch verändertem Leinsamen
zu verhindern", erklärte Hauk. Bei beanstandeter Rohware werde für die
betroffenen Teilpartien ein Rückruf mit Verarbeitungsverbot und
anschließender Vernichtung ausgesprochen. In bestimmten Fällen werde
für ganze Lieferpartien bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse
ein Verkehrs- und Verarbeitungsverbot verhängt. Die
Lebensmittelüberwachung werde weiter Leinsamen verstärkt beproben,
untersuchen und die Ergebnisse auswerten.
"Da die Lieferungen von Leinsamen für den europäischen Markt zu
großen Teilen aus Kanada stammen, gehe ich weiterhin fest davon aus,
dass sich die Untersuchungsergebnisse anderer Bundesländer sowie die
des europäischen Auslands mit den baden-württembergischen Befunden
decken werden. Sollte sich dies bestätigen, wird sich Baden-Württemberg
in Brüssel für eine verschärfte Einfuhrkontrolle von Leinsamen aus
Übersee stark machen", betonte der Minister.
Hintergrundinformation
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA) ist
Zentrallabor der baden-württembergischen Lebensmittelüberwachung für
den Nachweis gentechnisch veränderter Organismen.