Stuttgart (agrar-PR) -
Unerlaubte Substanz bislang nur in Weinen aus Argentinien nachgewiesen / Keine Gefahr von Gesundheitsschäden "Die baden-württembergische Lebensmittelüberwachung konnte in einer
breit angelegten Untersuchung in sieben von 42 argentinischen Weinen
das verbotene Antibiotikum 'Natamycin' feststellen", sagte der
baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum,
Peter Hauk MdL, am Mittwoch (13. Januar) in Stuttgart. Nach dem im
Herbst 2009 in der Fachpresse über Befunde von Natamycin in einzelnen
Weinen berichtet wurde, hätten die Chemischen und
Veterinäruntersuchungsämter des Landes umgehend eine neue
Analysenmethode für diesen Stoff entwickelt und mit der Untersuchung
begonnen. Insgesamt seien bisher 237 Weine aus Südafrika, Argentinien,
Chile, USA, Australien, Europa, Baden-Württemberg sowie aus weiteren
Ländern untersucht worden. In keinem Wein aus Baden-Württemberg oder
aus Europa sei Natamycin gefunden worden.
"Die Untersuchungsergebnisse sprechen für eine gute fachliche Praxis
des Weinbaus in Baden-Württemberg sowie für eine sehr gute
Lebensmittelkontrolle und ‑überwachung im Land", so Minister Hauk.
Obwohl sich aus dem Verzehr der betroffenen Weine durch das darin
enthaltene Natamycin keine Gesundheitsgefahren für die Verbraucherinnen
und Verbraucher ergeben, seien die Weine wegen des Vorhandenseins eines
nicht zugelassenen Stoffes nicht verkehrsfähig gewesen. Es sei deshalb
richtig gewesen, Weine umfangreich auf Natamycin zu untersuchen und die
zuständigen Weinüberwachungsbehörden zu informieren. Diese hätten
daraufhin die betroffenen Weine aus dem Verkehr gezogen.
Hintergrundinformationen:
Natamycin ist ein Antibiotikum, das in der Lebensmittelwirtschaft
gegen unerwünschte Hefe- und Schimmelpilzbildung eingesetzt werden
kann. Es ist als Zusatzstoff bei der Herstellung von Käse zur
Behandlung der Rinde und bei getrockneten und gepökelten Würsten zur
Oberflächenbehandlung zugelassen.
Das in Argentinien eingesetzte Natamycin sollte vermutlich
unerwünschte Hefepilze im Wein beseitigen, die für negative Geschmacks-
und Geruchsnoten verantwortlich gemacht werden. Natamycin ist
allerdings auch in Argentinien bei der Weinherstellung nicht
zugelassen.