Stuttgart (agrar-PR) - "Die Herausforderungen in der Lebensmittelüberwachung und bei der
Tiergesundheit wachsen täglich. Die vier baden-württembergischen
Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) und das Staatliche
Tierärztliche Untersuchungsamt Aulendorf - Diagnostikzentrum sind
bereits Vorreiter in Europa, was Untersuchungsmethoden sowie schnelle
und zuverlässige Ergebnisse betrifft. Mit dem zentralen
Laborinformations- und -managementsystem 'LIMS-BW' erhalten sie ein
neues, leistungsfähiges Hilfsmittel an die Hand", sagte der
Ministerialdirektor im baden-württembergischen
Verbraucherschutzministerium, Dr. Albrecht Rittmann, am Mittwoch
(3. Februar) in Stuttgart. Pünktlich zum Jahresbeginn 2010 startete das
EDV-System nach mehrjähriger intensiver Entwicklungsarbeit. Dr.
Rittmann drückte im CVUA Stuttgart symbolisch den Startknopf.
LIMS-BW werde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern quasi 'auf einen
Blick' alle Informationen liefern, die sie für ihre tägliche
Untersuchungstätigkeit brauchen. Darüber hinaus stelle das neue
zentrale System die Grundlage für ein zuverlässiges Berichtswesen sowie
für die Auswertung und Aufbereitung aller relevanten Informationen zur
Unterstützung des gesundheitsbezogenen Verbraucherschutzes dar. Das
Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum hatte die notwendigen
Haushaltsmittel von rund einer Million Euro für LIMS-BW bereitgestellt.
Das Vorgängersystem 'LDS' habe den Untersuchungsämtern seit nunmehr
zwölf Jahren gute Dienste geleistet. Dieses Labordatensystem war im
Zusammenhang mit der Neuorganisation der staatlichen
Lebensmitteluntersuchung Ende der 90er Jahre entwickelt worden. "Die
Untersuchungsämter sind schon seit Jahren eng miteinander vernetzt.
Insbesondere im Bereich der Lebensmitteluntersuchung gibt es eine
ausgeprägte Zentralisierung und Schwerpunktbildung und damit eine
Aufgabenteilung zwischen den Ämtern. Daher ist eine zentral genutzte
Datenbank, auf der alle Untersuchungsergebnisse jederzeit landesweit
abrufbar sind, die einzig konsequente Lösung", betonte Rittmann.
Untersuchungsergebnisse werden einheitlich und daher für jeden
Bearbeiter nachvollziehbar dokumentiert. Melde- und Berichtspflichten
beispielsweise gegenüber der Europäischen Union könne leichter
nachgekommen werden und die Untersuchungsämter seien mit dieser
modernen Informations- und Kommunikationsinfrastruktur den ständig
wachsenden Anforderungen auch zukünftig gewachsen.
Zusatzinformation:
Zu den wichtigen Aufgaben der fünf Untersuchungsämter für
Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit in Baden-Württemberg zählen
die Untersuchung und die anschließende wissenschaftliche Bewertung von
§ Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, kosmetischen Mitteln und Tabakwaren,
§ Arzneimitteln im CVUA Karlsruhe als Arzneimittelprüfstelle des Landes,
§ die Tierseuchendiagnostik sowie
§ die Erhaltung der Tiergesundheit.
Wissenschaftliche Kompetenz und ein anspruchsvolles
Qualitätsmanagement bilden dabei die Basis in allen Arbeitsbereichen.
Die Untersuchungsämter beschäftigen fast 800 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, die ein hochqualifiziertes Team aus
§ wissenschaftlichen Sachverständigen (Lebensmittelchemikern, Chemikern, Tierärzten, Biologen)
§ technischen Mitarbeitern
§ und der Verwaltung bilden.
An den insgesamt neun Standorten werden derzeit jedes Jahr
o mehr als 50.000 Proben (Lebensmittel, kosmetische Mittel,
Bedarfsgegenstände, Tabakerzeugnisse) im Rahmen der
Lebensmittelüberwachung,
o rund 10.000 Proben Trinkwasser,
o über 10.000 Proben nach dem Nationalen Rückstandskontrollplan (NRKP),
o über 1.000 Proben auf Radioaktivität,
o ca. 800 Arzneimittel und
o rund 390.000 Proben im Bereich der veterinärmedizinischen Diagnostik untersucht.
Insgesamt sind das nahezu eine halbe Million Proben!
'LIMS-BW'
Im September 2007 wurde nach einer EU-weiten Ausschreibung der
Zuschlag für 'LIMS-BW' an die Schweizer Firma A.A.C. Infotray AG
erteilt. Das Standardprodukt
Limsophy wurde in einem iterativen Prozess an die speziellen Anforderungen der baden-württembergischen Untersuchungsämter angepasst.