München (agrar-PR) - Mit einem Kompetenzzentrum für Ernährung will Staatsminister Helmut Brunner
die Bayern für gesunde Lebensmittel sensibilisieren. Wie der
Ernährungsminister in München mitteilte, wird die bundesweit
einzigartige Einrichtung an den Standorten Freising-Weihenstephan und
Kulmbach entstehen. Dort sollen in den nächsten Jahren
Forschungseinrichtungen eng mit der Ernährungswirtschaft vernetzt und
ein systematischer Wissenstransfer zu den Verbrauchern und in die
Wirtschaft aufgebaut werden. „Wir wollen Kompetenzen bündeln, den
Informationsfluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verbrauchern
intensivieren und maßgeschneiderte Ernährungskonzepte für Menschen in
unterschiedlichen Lebenssituationen entwickeln“, sagte der Minister. Das
hierfür notwendige Wissen sei zwar vielfach bereits vorhanden, die
praxisgerechte Aufbereitung und der Transfer in den Alltag lasse aber
oft zu wünschen übrig. Das Kompetenzzentrum soll laut Brunner einen
Beitrag leisten, das Be-wusstsein der Menschen für gesunde Ernährung und
Lebensführung zu stärken und die Wertschätzung für Lebensmittel zu
verbessern. Der Minister sieht darin eine „vordringliche
gesellschaftspolitische Aufgabe und gewaltige Herausforderung“. So seien
etwa zehn Prozent der bayerischen Kinder bereits im Vorschulalter
übergewichtig – mit steigender Tendenz. Hier müsse dringend
gegengesteuert werden, so Brunner. Übergewicht mache krank und Krankheit
belaste das Land mit hohen Kosten.
Nach Auskunft des Ministers
soll das Kompetenzzentrum aus den drei Bereichen „Wissenschaft“,
„Ernährungsinformation und Wissenstransfer“ sowie „Ernährungswirtschaft
und Produktion“ bestehen. Im Bereich „Wissenschaft“ sollen aktuelle
Forschungsergebnisse ausgewertet und aufbereitet, Forschungsvorhaben
initiiert, Fördergelder eingeworben und laufende Projekte koordiniert
werden. Der Bereich „Ernährungsinformation und Wissenstransfer“ bündelt
die Informationen, erarbeitet daraus Konzepte und Angebote, die
passgenau auf Zielgruppen wie Schüler, Jugendliche oder Rentner
zugeschnitten sind und versorgt damit die Dienstleister in der
Ernährungsbildung und –beratung vor Ort. Bei der Vermittlung setzt
Brunner auf moderne Medien: Die Palette reicht von der Bereitstellung
von Apps über die Entwicklung zielgruppengenauer, dialogfähiger
Software bis hin zu gezielten Medienkampagnen. Der Bereich
„Ernährungswirtschaft und Produktion“ schließlich soll Netzwerke und
Plattformen zum Thema Innovation aufbauen und die Unternehmen der
größtenteils mittelständisch geprägten Ernährungswirtschaft bei der
Entwicklung neuartiger gesunder Lebensmittel unterstützen. Ein Beirat
wird laut Brunner die Arbeit der neuen Einrichtung begleiten und bei der
Festlegung von Arbeitsschwerpunkten beratend zur Seite stehen. Fachlich
angegliedert wird das Zentrum an die Bayerische Landesanstalt für
Landwirtschaft. Zum Ende der Gründungsphase im Jahr 2013 werden rund 20
Mitarbeiter am Kompetenzzentrum beschäftigt sein – je zur Hälfte an den
beiden Standorten. Mit Abschluss des Endausbaus 2015 sollen es 40 bis 50 sein.