10.02.2014 | 18:00:00 | ID: 17039 | Ressort: Ernährung | Wissenschaft & Forschung

Ehrennadel für Prof. Dr. Dr. h.c. Liebig: Universität Hohenheim zeichnet ehemaligen Rektor aus

Stuttgart-Hohenheim (agrar-PR) -

Neuneinhalb Jahre war Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Liebig Rektor der Universität Hohenheim. Seine Zeit als Rektor prägte die Universität Hohenheim unter anderem durch den Ausbau der Universität und die wachsenden Studierendenzahlen, durch den Aufbau neuer Schwerpunkte zum Beispiel in den Ernährungs- und Kommunikationswissenschaften sowie durch ein besonderes Engagement für den Aufbau der wissenschaftlichen Ausbildung in Südosteuropa und für die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit China. Schon vor seiner Zeit als Rektor engagierte sich Prof. Dr. Liebig als Prodekan und Dekan für die damalige Fakultät „Pflanzenproduktion und Landschaftsökologie“, als Vorsitzender der gemeinsamen Kommission der beiden damaligen Agrarfakultäten und als Mitglied des Senats. Besonders hoch sei ihm anzurechnen, dass er gegen Ende seiner Amtszeit gleich zwei Mal persönliche Pläne zurücksteckte um der Universität in schwierigen Zeiten weiter zur Verfügung zu stehen, so der amtierende Rektor, Prof. Dr. Stephan Dabbert. Für diese und andere Verdienste zeichnete ihn sein Nachfolger nun mit der Ehrennadel der Universität Hohenheim aus. Die Ehrung erfolgte am vergangenen Freitag während des Professoriums, einem internen Beisammensein der Professorenschaft.

 

„Herr Professor Liebig hat sich über Jahre hinweg in ausdauernder und nachhaltiger Weise um die Universität Hohenheim verdient gemacht“, sagte Rektor Prof. Dr. Dabbert über seinen Vorgänger am Abend während seiner Laudatio. „Mit der Ehrennadel kann die Universität Hohenheim ihre Wertschätzung für dieses Engagement nun auch symbolisch zum Ausdruck bringen."

 

Von Oktober 2002 bis März 2012 lenkte der Agrarwissenschaftler als Rektor die Geschicke der Universität Hohenheim, seit 2008 in seiner zweiten Amtszeit. Und vieles, das die Universität Hohenheim heute auszeichnet, hat Prof. Dr. Liebig in die Wege geleitet.

 

 

Zeit des Wachstums

 

2003 wurde die Universität Hohenheim unter seiner Federführung die erste Universität Baden-Württembergs, die mit dem Land Zielvereinbarungen traf. Im gleichen Zeitraum setzte er neue strukturelle Schwerpunkte zur Stärkung der Ernährungs- und Kommunikationswissenschaften.

 

Bis zum Ende seiner Amtszeit setzte sich Prof. Dr. Liebig maßgeblich für den Ausbau der Universität Hohenheim ein: Die Zielzahl „10.000 Studierende“ geht auf ihn zurück. Mit über 9.900 Studierenden hat die Universität diese Zahl mittlerweile nahezu erreicht und damit ihre Studierendenzahl seit Anfang des Jahrtausends fast verdoppelt. 18 neue Professuren und 415 neue Erstsemesterplätze wurden allein in dieser letzten Ausbauphase für den doppelten Abiturjahrgang geschaffen.

 

Um dieses Wachstum zu managen schuf die Universität Hohenheim Neuerungen, die sich bald schon als Vorbild auch für andere Landesuniversitäten erwiesen. Dazu gehört unter anderem ein ausgefeiltes Raummanagement. Ergänzt wurden diese Innovationen durch ständige Lobbyarbeit beim Land Baden-Württemberg, bei der er um Entlastung für die übermäßig belastete Infrastruktur warb.

 

 

Nationale und Internationale Erfolge

 

Bereits in den 90er Jahren trieb Prof. Dr. Liebig den Bologna-Prozess mit der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen in den Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim maßgeblich voran. Während seiner Amtszeit als Rektor wurde der Bologna-Prozess auf die gesamte Universität ausgeweitet und abgeschlossen.

 

Der ehemalige Rektor machte sich jedoch nicht nur national, sondern auch international einen Namen. Für sein erfolgreiches Engagement in der langjährigen Kooperation mit Chinas ersten Adressen der Forschung wurde Prof. Dr. Liebig 2004 in Peking der Friendship Award verliehen, die höchste Auszeichnung der Volksrepublik China für ausländische Staatsbürger.

 

Ein ganz besonderes Anliegen für ihn war sein intensives Engagement für die Hochschulen in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens und ihrer Nachbarn. Dabei verstand er seinen Beitrag, die dortige akademische Ausbildung fit für einen Beitritt in die EU zu machen, vor allem als einen Beitrag zu Friedenssicherung und Völkerverständigung. Als Anerkennung erhielt er die Ehrendoktorwürden der Universität für Landwirtschaft und Veterinärmedizin Klausenburg (Ciuj-Napoca, Rumänien; 2005), der Agraruniversität Tirana (Albanien, 2008) sowie der Universität Belgrad (Serbien, 2008).

 

2005 wurde er zum Ehrenprofessor der Staatlichen Agraruniversität in Stavropol (Russland) sowie der China Agricultural University in Beijing (China) ernannt. 2010 erhielt er die Gerhard-Weiser-Medaille des baden-württembergischen Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz.

 

Von Oktober 2006 bis März 2009 war Professor Liebig stellvertretender Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg, von April 2009 bis März 2010 war er Vorsitzender dieses Gremiums. Von April 2010 bis März 2012 war er erneut stellvertretender Vorsitzender.

 

 

Förderer von Gleichstellung, Familienfreundlichkeit und Kinderbildung

 

In die Amtszeit von Prof. Dr. Liebig fällt auch die Bekenntnis zur Förderung von Gleichstellung und Familie. Die Universität Hohenheim war 2004 die erste als familiengerecht zertifizierte Hochschule Baden-Württembergs. Das Mentoring-Programm „MentHo“ für angehende Akademikerinnen setzt Maßstäbe, wie Frauen in ihrer Karriere unterstützt werden können.

 

Mit der Kinder-Uni oder dem Studium schnupperale schuf die Universität in seiner Leitungszeit spezielle Lehrangebote für die Bürger und veranlasste die Umstellung der gesamten Universität auf Ökostrom und Energiespar-Contracting.

 

 

Hintergrund: Zur Person

 

Der Gartenbau war schon immer Teil von Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Liebigs Leben. 1945 in Neuruppin (Brandenburg) geboren, machte er eine Gärtnerlehre und arbeitete im elterlichen Betrieb. In den 60er- und 70er-Jahren folgten ein Gartenbaustudium in Berlin und die Promotion und Habilitation in Hannover. Seit 1991 verstärkte er die Hohenheimer Forschung und Lehre als Professor am Institut für Sonderkulturen und Produktionsphysiologie und engagierte sich als Geschäftsführer und Sprecher in Sonderforschungsbereich und Verbundprojekten. Dazu kam seine Mitwirkung in den Selbstverwaltungsgremien der Universität.

 

Als Prodekan (1993-1995) und Dekan (1995-1997) beteiligte sich Prof. Dr. Liebig an der Leitung der damaligen Fakultät III „Pflanzenproduktion und Landschaftsökologie“ der Universität Hohenheim und bekleidete das Amt des Vorsitzenden der gemeinsamen Kommission der beiden damaligen Agrarfakultäten. Als gewähltes Mitglied gehörte er von 1997 bis 1999 dem Senat der Hochschule an. Im Jahr 2000 folgte die Wahl zum internen Mitglied des Hochschulrates, im Februar 2001 wurde Prof. Dr. Liebig zum Vizepräsidenten der Universität Hohenheim gewählt. Ab 2002 war er Rektor an der Universität Hohenheim. Seine zweite Amtszeit endete am 31. März 2012.

 

 

Text: C. Schmid / Klebs

 

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