Stuttgart (agrar-PR) -
Verbraucherschutzminister Rudolf Köberle MdL: „Keine hormonellen Bestandteile in natürlichem Mineralwasser“ „Natürliches Mineralwasser muss ursprünglich rein sein und darf auch
während der Abfüllung und Lagerung nicht verunreinigt werden. Nachdem
der Verdacht bestand, dass Mineralwasser in der Größenordnung von
häuslichem Abwasser hormonell verunreinigt sein könnte und die Ursache
hierfür möglicherweise in den Kunststoffverpackungen liegt, haben wir
umgehend gehandelt und ein entsprechendes Untersuchungsprojekt in
Auftrag gegeben. Jetzt können wir Entwarnung geben: Es wurden keine
hormonellen Bestandteile festgestellt“, sagte der Minister im
baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und
Verbraucherschutz am Freitag (17. September 2010) in Stuttgart.
Im Rahmen des Forschungsprojektes, das im Auftrag des
Verbraucherschutzministeriums vom Chemischen und
Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart in Kooperation mit dem
Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA)
der Universität Stuttgart durchgeführt wurde, wurden insgesamt 48
natürliche Mineralwässer aus dem Regierungsbezirk Stuttgart getestet.
Die Proben wurden direkt bei den Herstellern entnommen und umfassten
sowohl ursprüngliche Brunnenwässer aus den Produktionsbetrieben als auch
in Kunststoff- und Glasflaschen abgefüllte natürliche Mineralwässer,
wie sie auch im Handel erhältlich sind. In keinem Fall ließ sich eine
hormonelle Wirkung nachweisen. Es wurden auch keine Substanzen
identifiziert, die eine solche Aktivität hätten hervorrufen können.
„Im Sinne eines vorausschauenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes
ist es unsere Aufgabe, mögliche Gefährdungen für die Verbraucherinnen
und Verbraucher möglichst frühzeitig zu erkennen und die notwendigen
Schritte einzuleiten“, betonte Minister Köberle. Um den Einfluss der
Verpackungsmaterialien auf Mineralwasser noch genauer zu untersuchen,
plane das Ministerium weitere Forschungsprojekte. „Wir wollen auf Nummer
sicher gehen und brauchen dazu fundierte Erkenntnisse in Zusammenarbeit
mit der Wissenschaft“, so Verbraucherschutzminister Köberle.
Hintergrundinformation:
Die Untersuchung der Proben erfolgte parallel mittels biologischer
und instrumenteller Analyseverfahren. Mit dem eingesetzten biologischen
Testsystem (E-Screen-Assay), können hormonelle Aktivitäten als
Summenparameter in äußerst niedrigen Konzentrationen ermittelt werden.
Verschiedene Substanzen mit bekannter hormoneller Aktivität, die
möglicherweise über Verpackungsmaterialien in das Mineralwasser gelangen
könnten, wurden gezielt mit dem eingesetzten instrumentell-analytischen
Verfahren untersucht. Zusätzlich erfolgte eine orientierende
Übersichtsanalyse (Screening) zur Erfassung des in den Mineralwässern
vorkommenden Substanzspektrums.
Weitere Informationen finden sich auf der Internetseite der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter
www.ua-bw.de