Mainz (agrar-PR) - Aktuelle Ergebnisse der Köln-Ahrweiler-Weinstudie bestätigen, dass
moderater Weinkonsum die Blutgefäße schützen kann. Die neuen
Forschungsergebnisse wurden kürzlich auf dem Europäischen
Kardiologenkongress in Barcelona vorgestellt.
Sie
zeigen, wie Wein die Beschaffenheit und Funktion der Blutgefäße von Typ
2 Diabetikern beeinflusst. Die Studie des Universitätsklinikums Köln,
einer Diabetes-Arztpraxis in Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem
Marienkrankenhaus in Soest lief seit 2007.
55 männliche übergewichtige Diabetiker tranken über sechs
Wochen jeweils zur Mahlzeit 300 ml deutschen Rotwein (Lemberger,
Württemberg) bzw. 300 ml Weißwein (Riesling, Ahr).
Ergebnisse: Rot- und
Weißwein zeigten keinerlei Effekt auf das Körpergewicht (den BMI), den
Blutdruck, die Nüchtern- und Langzeit-Zuckerwerte sowie die
Leber-Enzyme. Das herzschützende HDL-Cholesterin stieg nach Weißwein
signifikant an, nach Rotwein lediglich tendenziell.
Als „Erkennungszeichen für gesunde Blutgefäße“
diente den Forschern die Anzahl der so genannten Endothelialen
Progenitorzellen (EPC). Diese Vorläufer-Gefäß-Zellen, eine Art
Stammzellen aus dem Knochenmark, sind an der Erneuerung von Blutgefäßen
beteiligen und halten die Innenauskleidung der Adern intakt. Zu wenige
EPC - typisch im Alter und bei Diabetes - gelten als Risikofaktor für Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), viele davon als Schutzfaktor.
Beide Weinarten führten zu einer signifikanten Erhöhung EP-Zellen und zur Verbesserung der Funktion der Blutgefäße.
Die Forscher betonten, dass damit ein weiterer Beleg für den
Schutzeffekt von Wein vor Herz- und Hirninfarkt sowie weiteren
typischen diabetologischen Gefäßerkrankungen am Auge und an den Füßen
gegeben ist. Solange die moderate Menge von ein bis zwei
Gläsern täglich nicht überschritten werde, spricht aus ärztlicher Sicht
nichts gegen Weinkonsum von Diabetikern.
Hintergrund: Eine jahrelange Zuckererkrankung schädigt die
Blutgefäße. Daher sind auch die Risiken für Herzinfarkt und
Schlaganfall bei Diabetikern um ein Vielfaches höher als bei Gesunden.
Quelle: Seck, C, Nia AM, Kreuter G, Müller-Ehmsen J, Hauser
KH, Schied C, Frommelt P, Wielckens K, Erdmann E, Flesch, M: Effect of
Red and White Wine on Circulating Progenitor Cells and Endothelial
Function in Type 2-Diabetics – Eur. Society of Cardiology Congress 2009 September, Barcelona
Hinweis (DWA): Das
Thema Wein und Gesundheit bedarf einer durch Sachkenntnis,
Ausgewogenheit und Verantwortung geprägten Präsentation. Obwohl
zahlreiche wissenschaftliche Daten belegen, dass moderater Weinkonsum
positive Effekte auf die Gesundheit hat, weisen wir darauf hin, dass
exzessives Trinken aller alkoholischen Getränke sozialen und
gesundheitlichen Schaden birgt.
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