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Botenstoff Serotonin in Süßigkeit bleibt ohne Wirkung
Pressemitteilung vom 22.12.2009 Der Verzehr von Schokolade hebt die Stimmung, darüber besteht Einigkeit. Allerdings gibt es über die Ursachen dieser positiven Eigenschaft unterschiedliche Auffassungen. Falsch ist jedenfalls die Aussage, das in der Schokolade enthaltene Serotonin beflügle die Laune, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung. Obwohl der „Glücksbotenstoff" in der Süßigkeit in geringen Mengen vorkommt, kann er unsere Gemütslage nicht positiv beeinflussen. Eine Blut-Hirn-Schranke in den Wänden der Arterien verhindert, dass das Serotonin ins Hirn gelangt und die Stimmung aufhellt. Das kann nur im Gehirn produziertes Serotonin.
Auch der in Schokolade enthaltene Eiweißbaustein Tryptophan kann das nicht, obwohl er
- gemeinsam mit Zucker oder anderen Kohlenhydraten aufgenommen - die Serotonin-Produktion anregt. Außerdem ist Tryptophan in eiweißreichen Lebensmitteln wie Fleisch, Käse, Milch, Eiern, Linsen, Bohnen, Erbsen oder Sonnenblumenkernen in bis zu 400-facher Menge enthalten. Trotzdem bleibt ihr Verzehr zusammen mit Kohlenhydratträgern wie Kartoffeln, Reis oder Brot ohne besonderen Einfluss auf die Laune.
Um dem Glücksphänomen näher zu kommen, lohnt ein Blick auf die Verzehrsgewohnheiten der Schokoliebhaber. Sie essen Süßes, wenn sie sich etwas Gutes tun möchten, beispielsweise als Anerkennung nach besonderen Leistungen oder als Seelenbalsam nach Streitereien. Auch bei Kindern hat Schokolade eine lange Tradition als süße Belohnung und als leckeres Trostpflaster.
Untersuchungen haben gezeigt, dass in besonderen Situationen die Erwartung eines Schoko-Essvergnügens ein „Belohnungssystem" in Gang setzt. Dabei schütten die Hirnzellen verstärkt den Botenstoff Dopamin aus. Eine erhöhte Konzentration dieses „Glückshormons" im Blut versetzt nicht nur Schokonascher in Euphorie.