Bonn (agrar-PR) - Wenn sich Blütenknospen von Rhododendren nicht geöffnet haben,
braun geworden und abgestorben sind, sollten diese Knospen unbedingt entfernt
werden, empfiehlt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Denn nach
einiger Zeit entwickeln sich auf den braunen Knospen zusätzlich kleine
schwarze, stachelartige Pilzfruchtkörper. Dieser Pilz - Pycnostysanus
azaleae - wird durch die häufig an den Pflanzen anzutreffende Rhododendronzikade übertragen
und verbreitet.
Um eine Ausbreitung des Pilzes zu verhindern, sollte der Hobbygärtner
im Frühjahr die jungen Knospen regelmäßig kontrollieren. Braune
oder schwarze Knospen müssen ausgebrochen werden, damit sich die Krankheit
nicht weiter zu verbreitet. Die verfärbten Knospen sollten nicht auf dem
Kompost entsorgt werden.
Die 8 bis 9,5 Millimeter lange, auffallend grün gefärbte und mit
roten Streifen auf den Flügeln versehene Zikade - Graphocephala fennahi
- erscheint etwa ab Mitte Juni an Rhododendronbüschen. Die grünlich-gelben
Larven sind bereits im Mai vor allem an den Blattunterseiten zu finden. Die
Zikaden selbst verursachen zwar keinen direkten Schaden, jedoch entstehen bei
der Eiablage unter die Knospenschuppen von Rhododendren im Herbst kleine Verletzungen,
die dem Schadpilz des Knospensterbens als Eintrittspforte dienen können.
Infizierte Knospen entwickeln sich nicht weiter und sterben später ab.
Bei geschwächten Pflanzen ist eine Infektion vermutlich aber auch ohne
Mitwirkung der Zikaden möglich. Vor allem Pflanzen an ungünstigen
Standorten, wie Staunässe oder dichter Stand, sind gefährdet.
Bei starkem Auftreten von Rhododendronzikaden ist es sinnvoll, diese auch
zu bekämpfen. Die Experten der Landwirtschaftskammer empfehlen Bekämpfungsmaßnahmen
im Sommer, weil die Weibchen der erwachsenen Tiere ab September ihre Eier in
die Blütenknospen legen und somit den Pilzsporen der Knospenbräune
Eintrittspforten schaffen. Deshalb ist es ratsam, die Zikaden durch beleimte
Gelbtafeln, die es im Gartenfachhandel gibt, anzulocken und abzufangen. Dabei
genügt eine Falle pro Rhododendronpflanze. Behandlungen mit zugelassenen
Pflanzenschutzmitteln sind ebenfalls möglich. Diese sollten möglichst
in den frühen Morgenstunden stattfinden, wenn die Tiere noch nicht voll
aktiv sind und somit besser erfasst werden. Hierbei sollte darauf geachtet
werden, dass auch die Blattunterseiten ausreichend benetzt werden.
Weitere Informationen und Fotos finden Sie hier:
Knospensterben bei Rhododendron