Bonn (agrar-PR) -
Rheinische Bauern diskutierten mit Sonnleitner über Agrarpolitik im Jahr 2010 „So wahr es ist, dass keine Politik auf der Welt
ausgleichen kann, was auf den Märkten verloren geht, so wahr ist es,
dass in der Krise jede Hilfe zählt. Daher machen auch die jüngst
beschlossenen 300 Mio. € der EU für ein Sonderprogramm zugunsten der
Milchbauern Sinn.“
Dies sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd
Sonnleitner, anlässlich der Sitzung des erweiterten Verbandsausschusses
des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) am 2. Dezember 2009 in
Bonn. Nun müsse es gelingen, dass das Grünlandmilchprogramm von 300 und
200 Mio. € rasch und ohne großen bürokratischen Aufwand bei den
Milchbauern ankommt. Ebenso sei es richtig und wichtig, dass über eine
deutliche Aufstockung der Bundesmittel für die Landwirtschaftliche
Unfallversicherung und die Verlängerung der Liquiditätshilfe wirklich
allen Betrieben und Betriebsformen geholfen werde.
Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise habe mit zeitlicher
Verzögerung auch die Landwirtschaft voll erwischt. Die Stimmung über
die aktuelle Lage sei entsprechend auf ein geradezu historisches Tief
abgerutscht. Aber ebenso gäbe es, was die künftige Entwicklung angeht,
eben auch einen Schuss Optimismus. „Wir kommen durch, das ist die
tragende Meinung, wir schaffen es – mit unserem Fleiß, mit dem
Zusammenhalt in Familie und Betrieb“, hob Sonnleitner hervor.
Nach Ansicht von Sonnleitner müssen aus der Krise Lehren gezogen
werden. Es sei klar, dass sich die Landwirte auf starke Schwankungen
der Märkte einstellen müssten. „Aber gerade deshalb brauchen wir weiter
ein Sicherheitsnetz. Wir brauchen auch einen Flankenschutz, damit die
immer stärker spezialisierten Betriebe ihre Risiken absichern können.
Die Risikorücklage ist da ein Element“, betonte Sonnleitner.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die „nachhaltige und
multifunktionale europäische Landwirtschaft einzigartig,
unverwechselbar und unschlagbar“ sei. Da sie jedoch nicht mit einer
radikalen Marktorientierung zu erhalten sei, „brauchen wir Leitplanken
für Marktorientierung und für Ausgleich“, sagte der Bauernpräsident.
Benötigt würde auch eine finanzielle Honorierung der
landschaftspflegerischen Leistungen und der Umweltleistungen der
Bäuerinnen und Bauern in Deutschland. Zudem sei ein Ausgleich für
höhere Kosten durch die weltweit höchsten Standards im Tierschutz und
im Verbraucherschutz dringend erforderlich. In diesem Zusammenhang
kündigte Sonnleitner an, dass er die Grundabsicherung über beide Säulen
der EU-Agrarpolitik verteidigen werde. Es gäbe keine bessere
Risikoabsicherung als „unsere entkoppelte und bis 2013 politisch
zugesagte Betriebsprämie. Diese Kombination aus Markterlösen und
direkter Einkommensförderung sei die ideale Formel für eine gelebte
soziale Marktwirtschaft in der Ladwirtschaft.