Frankfurt (agrar-PR) -
Deutsche Agrarministerkonferenz: WWF kritisiert Pläne als „wenig zukunftsweisend“. Vom 28. bis zum 30. April treffen sich die
zuständigen Minister der Bundesländer zur Agrarministerkonferenz (AMK)
im Plöner Schloss, um über die Zukunft der Landwirtschaft nach 2013 zu
diskutieren. In einer ersten Stellungnahme kritisiert die
Umweltschutzorganisation WWF die im Vorfeld öffentlich gewordene
Beschlussvorlage der Landesminister als wenig zukunftsweisend. „Ebenso
wie die Bundesregierung scheint auch die Mehrheit der
Landesagrarminister keine überzeugenden Antworten auf Herausforderungen
wie etwa Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt, Wasserqualität und
Wasserknappheit liefern zu wollen“, kritisiert Matthias Meißner,
Landwirtschaftsexperte des WWF.
Mit ihrer rückwärtsgewandten Politik werde die
Bundesrepublik auch auf europäischer Ebene kaum genügend Argumente
liefern können, um bei der anstehenden EU-Haushaltsdebatte ausreichend
Finanzmittel zur Unterstützung eines nachhaltigen Agrarsektors und für
vitale ländliche Raume zu sichern, befürchtet der WWF. „Gemeinsam mit
ihren Länderkollegen verspielt Ministerin Aigner leichtfertig die
Zukunftschancen für eine nachhaltige, deutsche Landwirtschaft “, warnt
Meißner.
Als „progressiven Ansatz“ bewertet der WWF hingegen
zwei Diskussionspapiere der Landwirtschaftminister von
Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. So fordere etwa der
mecklenburgische Minister Dr. Backhaus im Grundsatz eine Abkehr von der
Belohnung für die Einhaltung gesetzlicher Verpflichtungen und
Selbstverständlichkeiten. Stattdessen solle ein System der Entlohnung
von Leistungen, in Bereichen wie etwa Klimaschutz, Bewahrung der
biologischen Vielfalt oder Bodenfruchtbarkeit installiert werden. „Die
Vorschläge von Minister Backhaus gehen in die richtige Richtung. Das
aktuelle Direktzahlungssystem wird den Herausforderungen, die sich im
ländlichen Raum zukünftig stellen werden, nicht gerecht“, sagt
Landwirtschaftsexperte Matthias Meißner. Der WWF fordert die
Landesminister auf, die Abschlusserklärung der AMK-Frühjahrssitzung noch
massiv in Richtung einer wirklichen Reform zu drücken. Schließlich
dürfe es nicht darum gehen, nur neue Scheinbegründungen für die
Mittelverwendungen zu finden, so der WWF.