08.09.2009 | 00:00:00 | ID: 2078 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Backhaus: Ausstieg aus Milchproduktion mit sozialen Maßnahmen erleichtern

Schwerin (agrar-PR) - Die Ergebnisse des gestrigen EU-Agrarrats in Brüssel sind nach Auffassung des Landwirtschafts- und Umweltministers aus Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus eine "Ohrfeige für die deutschen Milchbauern".

"Bundesagrarministerin Aigner ist mit der Forderung nach Brüssel gereist, die Anhebung der Milchquote auszusetzen. Damit ist sie durchgefallen. Das bedauere ich. Andererseits wäre diese Maßnahme nicht mehr als eine Beruhigungspille gewesen. Um das Gleichgewicht am  Markt wieder herzustellen, müsste es zu einer drastischen Reduzierung der Milchproduktion kommen. Dazu gibt es auf europäischer Ebene aber keine Mehrheit", kritisiert Minister Backhaus.

In einem europäischen Markt könne es aber nur europäische Lösungen geben. Nationale Alleingänge würden die Lage der deutschen Milchbauern nicht verbessern.  Er warf der Kommission vor, eigene Beschlüsse zu negieren.  Dies betreffe vor allem  das Versprechen eines Milchbegleitprogramms.

"Ich steh nach wie vor zu der Entscheidung, die Milchquote generell abzuschaffen und damit den Markt zu liberalisieren. Aber in diesem Zusammenhang wurde in Brüssel immer von einem "soft landing-Programm" gesprochen, also von Maßnahmen, die die Landwirte auf den Wettbewerb am Markt vorbereiten. Davon ist heute keine Rede mehr. Stattdessen trifft die Landwirte schon heute die volle Härte des Marktes. Das Nichthandeln der Kommission wird dazu führen, dass die effizienten Strukturen der Milchproduktion in Deutschland gefährdet sind. Anscheinend haben Frau Aigner und die produktive deutsche Landwirtschaft in Brüssel keine Lobby", so Backhaus.     

Er bekräftigt seine Forderung nach einem Milchbegleitprogramm, das diesen Namen auch verdient.
"Dabei geht es vor allem um Hilfen  für Landwirte, die aus der Milchproduktion aussteigen  wollen. Diesen Ausstieg muss man sozial flankieren, beispielsweise durch eine sogenannte "Milchrente" oder besondere Vorruhestandsregelungen. Wichtig sind auch  Unterstützungen beim Aufbau einer neuen Existenz. 

Zudem muss verhindert werden, dass die Milchproduktionsmengen an andere Landwirte übergehen, da sonst keine Marktentlastung stattfindet", erläutert Backhaus. Notwendig seien zudem Maßnahmen, die den Milchabsatz ankurbeln, wie z.B. eine Erweiterung des Schulmilchprogramms.
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