Schwerin (agrar-PR) - Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus würdigte heute in seinem Grußwort
auf dem DKB-Eliteforum Landwirtschaft 2009 in Liebenberg, Land Brandenburg die Deutsche Kreditbank für ihr Engagement.
"Der
Agrarbereich ist eine Branche mit Zukunft Gewährte Kredite sind gut
investiertes Geld. Das gilt auch und vor allem in Krisenzeiten", so
Backhaus.
Die Land- und Ernährungswirtschaft einschließlich
der Fischerei sei in Mecklenburg-Vorpommern nicht nur der größte
Arbeitgeber im ländlichen Raum. Sie sei auch die einzige Branche, in
der die Arbeitsproduktivität nicht nur weit über dem Durchschnitt der
neuen Länder, sondern auch gut 40 % über dem Bundesdurchschnitt liegt.
"Die
Ernährungswirtschaft ist mit 36% des Gesamtumsatzes die tragende Säule
im verarbeitenden Gewerbe unseres Landes. Aktuell haben wir 84
Unternehmen der Nahrungsmittelherstellung und 7 Unternehmen der
Getränkeherstellung im Land. Diese Unternehmen beschäftigen rund 14.300
Menschen", so Backhaus. Trotz Umsatzrückgänge habe
diese Branche auch in Krisenzeiten weiter Arbeitsplätze geschaffen.
Dazu habe auch die Förderung durch das Land beigetragen.
So wurden allein in 2008 21 Projekte mit fast 6 Mio. Euro gefördert.
Insgesamt
wurden seit 1991 in den landwirtschaftlichen Unternehmen im Rahmen der
einzelbetrieblichen Förderung zwei Milliarden Euro investiert. Das
Landwirtschafts- und Umweltministerium unterstützte diese
Investitionen mit ca. 306 Millionen Euro Fördermittel in Form von
Zuschüssen und Zinsverbilligungen. Darüber hinaus wurden zinsgünstige
öffentliche Darlehen in Höhe von 216 Millionen Euro ausgereicht.
Von
1991 bis 2009 wurden in diesen Bereich Bürgschaften in Höhe von 270
Millionen Euro für insgesamt 867 Betriebe ausgereicht. Das Gros wurde
bereits zurückgegeben. In Anspruch genommen wurden nur 29 Bürgschaften
mit 7,8 Millionen Euro.
"Das entspricht einer Ausfallrate von
lediglich 2,91 Prozent. Auch diese Tatsachen unterstreicht deutlich die
Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern", betont
Landwirtschaftsminister Dr. Backhaus.
Minister Backhaus ging in
seiner Rede auf auch die schwierige Lande der Milchbauern ein. Zwar
gäbe es international erste Zeichen auf eine Trendwende, aber wann die
deutschen Landwirte wieder von der Milch "leben" können, sei offen.
"Wir
brauchen EU-weit abgestimmte Lösungen und keine nationalen Alleingänge.
Vor allem gilt es, die Position von Milcherzeugern und Molkereien
gegenüber dem konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel zu stärken. Durch
die so verbesserte Marktstellung der Milcherzeuger in der gesamten
Wertschöpfungskette können der Milchmarkt und die Erzeugereinkommen
stabilisiert werden", unterstreicht Minister Backhaus seine Forderung.
Bezug
nehmend auf die weitere Entwicklung der Agrarpolitik nach 2013 hob der
Minister die Notwendigkeit von mehr Marktorientierung und weniger
direkte Beeinflussung der Märkte durch die Politik hervor. "Der Weg,
der mit den europäischen Agrarreformen eingeschlagen wurde, ist vom
Grunde richtig und alternativlos. Offen ist noch die Frage, wie wir in
der Landwirtschaft markt6schwankungen besser abfedern und uns gegen
Krisen besser schützen können. Anders als in der Autoindustrie kann man
Kühe eben nicht in Kurzarbeit schicken, wenn der Markt die Produkte
nicht abnimmt. Daher bin ich der Meinung, dass man in der Debatte um
die Weiterentwicklung der Agrarpolitik nach 2013 die Problematik eines
WTO-konformen Risikofonds auch in Deutschland noch einmal diskutieren
sollte", so Backhaus.