07.08.2023 | 16:50:00 | ID: 37082 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Backhaus: Nasser Juli bringt Fluch und Segen

Schwerin (agrar-PR) - Landesweit war der Juli nasser als gewöhnlich. Für Umwelt- und Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus bedeuten die Niederschläge Fluch und Segen zugleich, denn der Regen kam zu einer ungünstigen Zeit:
„In den letzten zwei Juliwochen haben wir in weiten Teilen des Landes und dauerhaft sehr ergiebige Regenfälle gesehen. Durchschnittlich fielen in diesem Monat rund 83,8 Millimeter Niederschläge pro Quadratmeter, davon der größte Teil innerhalb der letzten 14 Tage“, so der Minister.

Die Niederschläge im Juli liegen bei gut 10 Millimeter mehr als im Vergleichszeitraum 1991-2020 (72,2mm) und bei etwa 116% der üblichen Menge. Backhaus erinnert aber auch an die trockenen Monate Mai und Juni. Schwere Sorgen bereitet ihm die Situation der Landwirtschaft:

„Mit den Regenmengen vom Juli sind die Defizite und Schäden aus den vorherigen Monaten nicht ausgeglichen. Die Landwirtschaft hätte den Regen leider schon viel früher gebraucht. Im Mai und Juni mussten die Betriebe nach sechs Wochen ohne Niederschlag mit Dürreschäden kämpfen. Der viele Regen jetzt erschwert hingegen die Ernte, weil er in seiner Masse einfach zum falschen Zeitpunkt kommt. Die Landwirte kommen aktuell kaum auf die Äcker und die Ernte verdirbt. Sollte es weiter so durchgehend regnen, drohen Ausfälle in zweistelliger Millionenhöhe. Positiv war der Regen hier nur für die Grünfutterflächen, die sich sichtlich erholen konnten“, so Backhaus.

Zur Lage der Seen und Flüsse erklärt der Minister: „Nach der langen Dürrephase im Frühjahr bedeuten die Niederschläge im Juli eine spürbare Erholung für den Wasserhaushalt im Land, wenngleich die Verteilung regional sehr unterschiedlich ausfiel. Während in Rostock 128,3mm und damit im Vergleich zu den Vorjahren 183,9% (1991-2020) Niederschläge fielen, waren es in Ueckermünde nur 41,9mm und damit sogar deutlich weniger als in den letzten Jahren (62,9 %). Auch in Waren und Teterow regnete es weniger als normal. Der Wasserstand der Müritz ist aufgrund dessen auch nur wenige Zentimeter angestiegen und liegt mit 194cm noch 8cm unter dem Bewirtschaftungsziel. Der Schweriner See hatte eine deutlich dramatischere Ausgangslage, ist aber durch die Niederschläge deutlich gestiegen und liegt nun mit 105cm noch 5cm unter dem Bewirtschaftungsziel für den August.

Auch in den Fließgewässern spiegelt sich die Regionalität deutlich wieder. In den östlichen Landesteilen gibt es noch Flüsse mit sehr niedrigen Werten. Auch im Boden ist da wenig angekommen. In den oberen 25cm ist immer noch kaum pflanzenverfügbares Wasser vorhanden. Und betrachtet man den Gesamtboden bis 1,8 m Tiefe, liegt immer noch landesweit eine schwere bis außergewöhnliche Dürre vor. Insgesamt bleibt es also unsere größte Herausforderung, die Niederschläge in der Fläche zu halten“, so Backhaus.

Der Minister fasst zusammen: „Ich hoffe sehr, dass sich das Wetter in den nächsten Tagen etwas beruhigt und die Landwirtschaftsbetriebe ihre Ernte einholen können. Andernfalls erleben wir ein sehr schlechtes Erntejahr. Fakt ist auch, dass wir uns in den nächsten Jahren auf sehr wechselhafte und extremere Wettersituationen einstellen müssen. Vor allem lange Dürreperioden und vereinzelter Starkregen werden zunehmen, soviel scheint klar. Jeder und jede sollte deshalb mithelfen, achtsam mit der Ressource Wasser umzugehen“.

Abschließend hat der Minister einen Tipp für Urlauberinnen und Urlauber: „Auch bei unbeständigem Wetter ist Mecklenburg-Vorpommern immer eine Reise wert. Gerade für Familien mit Kindern locken spannende Einrichtungen wie das Müritzeum in Waren, das Ozeaneum in Stralsund oder das Darwineum im Rostocker Zoo. Natur und Bildungsangebote kann man hier also auch bei Regen genießen“, so Backhaus.

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