02.12.2009 | 00:00:00 | ID: 3925 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Ein weites Feld für den neuen Kommissar

Hannover (agrar-PR) - EIN KOMMENTAR Gabi von der Brelie
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat sich entschieden. Er hat Ende vergangener Woche die Namen der neuen Kommissare öffentlich mitgeteilt. Für die Landwirtschaft wird der in Deutschland bislang wenig bekannte Rumäne Dacian Ciolo˛s die Dänin Mariann Fischer Boel ablösen. Er folgt auf eine resolute Agrarexpertin, die unbeirrt, für Praktiker manchmal vielleicht irritierend zielstrebig, die europäische Agrarwirtschaft auf den Markt ausgerichtet hat.

Zu diesem Weg wird es auch zukünftig keine Alternative geben. Die Welthandelsgespräche setzen ebenfalls auf Liberalisierung und gegen Protektionismus. An diesen Ansprüchen hat die EU ihre Agrarpolitik ausgerichtet und sie auf Direktbeihilfen umgestellt. Fischer Boel hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass diese Zahlungen langfristig Bestand haben müssen. Ciolo˛s ist klug beraten, an dem Erbe festzuhalten und die Gemeinsame Agrarpolitik als Wiege des europäischen Gedankens zu verteidigen.

Der Gartenbauingenieur kennt die Abläufe in der EU-Kommission. Als ehemaliger rumänischer Landwirtschaftsminister weiß er auch, wie die Nationalstaaten in Brüssel agieren. Ihm kommt künftig die Rolle des strategischen Vermittlers und Vordenkers zu. Sicherlich werden auch die neuen Mitgliedstaaten hohe Erwartungen an seine Ernennung knüpfen und vielleicht auf eine Sonderbehandlung hoffen. In der rumänischen Heimat des neuen Agrarkommissars ist die Landwirtschaft sehr erfolgreich dabei, die Fesseln jahrzehntelanger Bevormundung durch ein diktatorisches Regime abzustreifen. Sicherlich hat der ehemalige Landwirtschaftsminister daran seinen Anteil.

Er wird nun diesen Weg von Brüssel aus weiter begleiten können, um den Anschluss an die alten Mitgliedstaaten herzustellen. Deren Interessen hat Ciolo˛s in Brüssel ebenso selbstverständlich mit zu berücksichtigen. Vielleicht kommen ihm dabei seine Studienjahre in Frankreich zu Gute und er knüpft eine strategische Allianz zwischen alten und neuen Agrarnationen der EU. Damit könnte er die 27 Nationen noch enger zusammen schmieden und ihr internationales Gewicht verstärken.

Die Herausforderungen an einen Agrarkommissar waren vielleicht niemals größer als derzeit: knappe Kassen, Krisenbewältigung und Klimawandel sind nur einige Stichworte. Dacian Ciolo˛s findet ein großes Feld, um mit weitsichtigen und überzeugenden Ideen auf sich aufmerksam machen zu können.
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