16.06.2010 | 00:00:00 | ID: 6051 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Eine funktionierende „Kolchose“

Hamminkeln-Brünen (agrar-PR) - Russische Delegation besuchte die Neu Tejunge Milch GbR in Hamminkeln-Brünen
(16.06.2010) Kooperationsmöglichkeiten für Landwirte in Deutschland – welche gibt es und wie funktionieren sie? Dieses Thema stand im Mittelpunkt eines einwöchigen Seminars, dass im Rahmen der Verbandspartnerschaft zwischen dem Deutschen Bauernverband (DBV) und AKKOR, dem Verband bäuerlicher Betriebe und Genossenschaften Russlands, vergangene Woche stattfand.

Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband mitteilt, besuchten die 15 Haupt- und Ehrenamtlichen von AKKOR dabei auch die „Neu Tejunge Milch GbR“ in Hamminkeln-Brünen, einer der Pioniere in punkto Milchkooperation.

„Wir waren die erste Kooperation dieser Art hier in NRW“, betonte Wilhelm Neu, der zusammen mit seinem Berufskollegen Erwin Tejunge vor 30 Jahren die Neu Tejunge Milch GbR gründete. Erwin Tejunge ist inzwischen Rentner und sein Sohn Kai ist nun neben Wilhelm Neu Gesellschafter der GbR. Dritter im Bund ist Neu’s Sohn Thomas, der in der GbR angestellt ist. Der Beginn der Kooperation war dabei damals 1980 der Bau eines gemeinsamen Milchviehstalles. „Jeder von uns wollte damals einen Milchviehstall bauen und wir haben uns dann entschlossen, es gemeinsam zu machen“, erläuterte Wilhelm Neu und er erinnert sich gut an die Anfänge: „Wir wurden damals von unseren Berufskollegen als Kolchosebetrieb bezeichnet.“

Dass eine solche „Kolchose“ durchaus funktionieren kann, davon konnte sich die russische Delegation überzeugen. „Ja, es läuft gut“, erklärten Vater und Sohn Neu sowie Kai Tejunge. Die drei wissen dabei insbesondere die sozialen Aspekte der Kooperation zu schätzen. „Urlaub machen ist für uns kein Problem und jede Familie hat alle zwei Wochenenden frei“, so der 39-jährige Kai Tejunge, der sich außerdem mit Wilhelm Neu und dem ebenfalls 39-jährigen Thomas Neu jede Woche mit dem Melken abwechselt. Zurzeit werden auf dem Betrieb in Hamminkeln-Brünen 180 Kühe gemolken und insgesamt 120 ha Acker- und Grünland bewirtschaftet. Vor sechs Wochen hat die Neu Tejunge GbR ihren neuen Kuhstall bezogen.

Und dieser Kuhstall warf viele Fragen bei den Besuchern aus Russland auf. Wie teuer war der Stall? Wie wurde er finanziert und wie lange liefen die Kredite? Welche Förderung gab es für den Stallbau? Aber auch nach Pachtpreisen, den derzeit ausgezahlten Milchpreisen und nach den Preisen für Schlachtrinder wurde gefragt.

Insbesondere landwirtschaftliche Betriebe und Institutionen in Baden-Württemberg standen bei dem einwöchigen Seminar der russischen Verbandsvertreter auf dem Programm. Das Rheinland war einen Tag eingeplant, neben dem Besuch auf dem Kooperationsmilchviehbetrieb in Hamminkeln-Brünen stand dabei noch ein Besuch bei der Raiffeisen-Waren-Zentrale Rhein-Main eG in Köln (RWZ) sowie ein Gespräch mit RLV-Präsident Friedhelm Decker sowie dem RLV-Geschäftsführer Willi Bennerscheidt.
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