10.03.2010 | 00:00:00 | ID: 5001 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Flächenverbrauch – Innovative Wege gefordert

Köln/Bonn (agrar-PR) - RLV-Präsident Friedhelm Decker sprach vor dem Vorstand des Vereins „Region Köln/Bonn“
Einen „sehr viel schonenderen“ Umgang mit der knappen Ressource Boden hat der Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Friedhelm Decker, vergangene Woche vor Bürgermeistern und Landräten aus der Region Köln/Bonn angemahnt.

„Der Erhalt landwirtschaftlicher Fläche ist nicht nur Grundlage der Nahrungsmittelproduktion, sondern nicht zuletzt ein ganz wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft“, sagte Decker, der zusammen mit Kammerpräsident Johannes Frizen vor dem Vorstand des Vereins „Region Köln/Bonn“ über die Bedeutung der Landwirtschaft für das Kölner Umland informierte.

Es sei zweifelsfrei wichtig, der notwendigen Optimierung der Infrastruktur in den Kreisen und kreisfreien Städten großes Gewicht beizumessen und für eine gute Entwicklung Sorge zu tragen, räumte Decker ein. Es dürfte aber genauso wichtig sein, durch sparsamen Umgang mit der landwirtschaftlichen Fläche die wertvolle Kulturlandschaft der Region zu erhalten, appellierte Decker an die Vorstandsmitglieder. „Wir Landwirte haben uns der angesprochenen Flächenproblematik in den letzten Jahren mit großem Nachdruck gewidmet und Initiativen ergriffen“, hob der RLV-Präsident weiter hervor.

Als Landwirtschaft wolle man zum einen die Inanspruchnahme der Flächen durch Ausgleichsmaßnahmen reduzieren, zugleich aber wolle man auch einen Beitrag zu einem hochwertigen Naturschutz liefern. Es seien innovative Wege gefordert, um beides miteinander zu kombinieren. „Qualität statt Quantität“ müsse die Maxime bei Ausgleichsmaßnahmen sein. Vor diesem Hintergrund habe der Rheinische Landwirtschafts-Verband, begleitet von der Landwirtschaftskammer, im Jahre 2003 die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft gegründet, teilte Decker weiter mit und nannte als beispielhaft für die ersten ergriffenen Naturschutzmaßnahmen die Anlage von Blühstreifen, mit denen man „Landmarken gesetzt habe“. Diese Flächen seien nicht nur als „Dauerblüher“ von der Bevölkerung sehr geschätzt, sondern auch ökologisch sehr hochwertig.

Der RLV-Präsident machte weiter deutlich, dass bei der Novellierung des Landschaftsgesetzes erstmals ausdrücklich ein Ausgleich auch auf wechselnden Flächen ermöglicht worden sei, sofern ein geeigneter Maßnahmenträger die Dauerhaftigkeit von mindestens 30 Jahren gewährleistet. In der Begründung zum Gesetz heiße es wörtlich „wie etwa die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft“, betonte der Kölner Landwirt. „Die Stiftung ist mittlerweile ein bekannter – und ich denke auch – geschätzter Partner für mehrere Naturschutzprojekte im Rahmen der Regionalen 2010“, sagte Decker. Gerade im vergangenen Jahr habe man gemeinsam mit der  Landwirtschaftskammer und in Kooperation mit dem Umweltministerium ein großes Feldlerchenprojekt gestartet. Die Stiftung und die Landwirtschaftskammer hätten allein im Rheinland bereits rund 3 000 Feldlerchenfenster aufzubieten.

„Die Arbeit unserer Stiftung trägt Früchte“, betonte Decker. Bei der Suche nach geeigneten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und vor allem deren dauerhafter Umsetzung unter Einbindung der Landwirte habe sich die Stiftung als kompetenter und leistungsfähiger Partner erwiesen. 200 ha Ausgleich hätte man bereits umgesetzt, zusätzliche 200 ha seien geplant und weitere 400 ha hätten Landwirte zur Umsetzung angeboten. Decker: „Wir können zwar nicht alle Probleme vor Ort lösen, wir können aber für die kommunalen Träger ein ebenso verlässlicher wie naturschutzfachlich anerkannter Ansprechpartner sein.“
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