Köln/Bonn (agrar-PR) -
RLV-Präsident Friedhelm Decker sprach vor dem Vorstand des Vereins „Region Köln/Bonn“ Einen „sehr viel schonenderen“ Umgang mit der
knappen Ressource Boden hat der Präsident des Rheinischen
Landwirtschafts-Verbandes (RLV), Friedhelm Decker, vergangene Woche vor
Bürgermeistern und Landräten aus der Region Köln/Bonn angemahnt.
„Der Erhalt landwirtschaftlicher Fläche ist nicht nur Grundlage der
Nahrungsmittelproduktion, sondern nicht zuletzt ein ganz wesentlicher
Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft“, sagte Decker, der zusammen mit
Kammerpräsident Johannes Frizen vor dem Vorstand des Vereins „Region
Köln/Bonn“ über die Bedeutung der Landwirtschaft für das Kölner Umland
informierte.
Es sei zweifelsfrei wichtig, der notwendigen Optimierung der
Infrastruktur in den Kreisen und kreisfreien Städten großes Gewicht
beizumessen und für eine gute Entwicklung Sorge zu tragen, räumte Decker
ein. Es dürfte aber genauso wichtig sein, durch sparsamen Umgang mit
der landwirtschaftlichen Fläche die wertvolle Kulturlandschaft der
Region zu erhalten, appellierte Decker an die Vorstandsmitglieder. „Wir
Landwirte haben uns der angesprochenen Flächenproblematik in den letzten
Jahren mit großem Nachdruck gewidmet und Initiativen ergriffen“, hob
der RLV-Präsident weiter hervor.
Als Landwirtschaft wolle man zum einen die Inanspruchnahme der
Flächen durch Ausgleichsmaßnahmen reduzieren, zugleich aber wolle man
auch einen Beitrag zu einem hochwertigen Naturschutz liefern. Es seien
innovative Wege gefordert, um beides miteinander zu kombinieren.
„Qualität statt Quantität“ müsse die Maxime bei Ausgleichsmaßnahmen
sein. Vor diesem Hintergrund habe der Rheinische
Landwirtschafts-Verband, begleitet von der Landwirtschaftskammer, im
Jahre 2003 die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft gegründet, teilte
Decker weiter mit und nannte als beispielhaft für die ersten ergriffenen
Naturschutzmaßnahmen die Anlage von Blühstreifen, mit denen man
„Landmarken gesetzt habe“. Diese Flächen seien nicht nur als
„Dauerblüher“ von der Bevölkerung sehr geschätzt, sondern auch
ökologisch sehr hochwertig.
Der RLV-Präsident machte weiter deutlich, dass bei der Novellierung
des Landschaftsgesetzes erstmals ausdrücklich ein Ausgleich auch auf
wechselnden Flächen ermöglicht worden sei, sofern ein geeigneter
Maßnahmenträger die Dauerhaftigkeit von mindestens 30 Jahren
gewährleistet. In der Begründung zum Gesetz heiße es wörtlich „wie etwa
die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft“, betonte der Kölner Landwirt.
„Die Stiftung ist mittlerweile ein bekannter – und ich denke auch –
geschätzter Partner für mehrere Naturschutzprojekte im Rahmen der
Regionalen 2010“, sagte Decker. Gerade im vergangenen Jahr habe man
gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und in Kooperation mit dem
Umweltministerium ein großes Feldlerchenprojekt gestartet. Die Stiftung
und die Landwirtschaftskammer hätten allein im Rheinland bereits rund 3
000 Feldlerchenfenster aufzubieten.
„Die Arbeit unserer Stiftung trägt Früchte“, betonte Decker. Bei der
Suche nach geeigneten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und vor allem
deren dauerhafter Umsetzung unter Einbindung der Landwirte habe sich die
Stiftung als kompetenter und leistungsfähiger Partner erwiesen. 200 ha
Ausgleich hätte man bereits umgesetzt, zusätzliche 200 ha seien geplant
und weitere 400 ha hätten Landwirte zur Umsetzung angeboten. Decker:
„Wir können zwar nicht alle Probleme vor Ort lösen, wir können aber für
die kommunalen Träger ein ebenso verlässlicher wie naturschutzfachlich
anerkannter Ansprechpartner sein.“