Mainz (agrar-PR) - „Die Politik kann Milchbauern Beratung und Unterstützung anbieten, aber
keine Milchpreise festlegen“, stellte Landwirtschaftsminister Hendrik
Hering zu den aktuellen Protesten der Milchbauern klar. Dass die
Milchpreise insgesamt zu niedrig seien, stehe außer Frage, so der
Minister. Er sprach sich allerdings dagegen aus, mit einer
opportunistischen Grundhaltung bei den Landwirten falsche Hoffnungen zu
wecken, wie dies teilweise wider besseres Wissen mit vagen Zusagen
eines stärker regulierten Milchmarktes und restriktiver Milchquoten in
Bayern geschehe.
„Wir müssen den Milchbauern angesichts der
schwierigen Lage sagen, welche Zukunftsperspektiven sie haben“,
unterstrich Hering. Es sei nicht leicht, einen über Jahrzehnte
staatlich reglementierten Milchmarkt mehr an den Bedingungen des
Marktes auszurichten. Doch die Quotenregelung sei letztlich
mitverantwortlich für das Desaster am Milchmarkt.
Flankierend
Unterstützung bei einem Übergang zu leisten, sei eine staatliche
Aufgabe. „Mit unserem Beratungskonzept für Vieh haltende Betriebe
setzen wir auf gezielte Hilfen“, erläuterte der Minister. Hand in Hand
mit einer intensiven Beratung gehe die Gewährung zinsgünstiger
Darlehen, um die Liquidität zu erhalten und eine verbesserte
Investitionsförderung als zentrales Element der rheinland-pfälzischen
Strukturoffensive für die Landwirtschaft. Dies geschehe auch in vollem
Konsens mit den Bauernverbänden. Dabei gehe es um Unternehmensanalysen
genauso wie um Hilfen bei Liquiditätsplanung oder Suche nach
Alternativen für den Betrieb.