Hannover (agrar-PR) - Nicht an den Wünschen einzelner Interessengruppen, sondern an
gesetzlichen Vorschriften orientieren sich Niedersachsens Landwirte bei
der Ausrichtung ihrer Betriebe. Sie betreiben nach Mitteilung des
Landvolk-Pressedienstes eine ordnungsgemäße und nachhaltige Produktion,
die durch kontinuierlich steigende Erträge bei rückläufigem und
gezieltem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln gekennzeichnet
ist. Voraussetzung dafür ist der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat die Merkmale der nachhaltigen
Landwirtschaft ganz aktuell und sehr detailliert in einem Leitfaden
zusammen gefasst. Er bietet einen Orientierungsrahmen für die Umsetzung
der guten landwirtschaftlichen Praxis, des integrierten Landbaus und
einer nachhaltigen Landwirtschaft. Dagegen nehmen aktuell
Naturschutzverbände den Bau von Biogasanlagen zum Anlass, sehr
detaillierte Vorschläge zur Gestaltung der Landwirtschaft und des
Landschaftsbildes zu formulieren. Das Landvolk Niedersachsen weist
diese fachlich unbegründeten Vorschläge zurück. „Jeder Betriebsleiter
muss für sich selbst entscheiden, wie er sein Einkommen erzielen will
und sich an den Bedürfnissen des Marktes wie auch der politischen
Rahmenbedingungen orientieren. Die Beachtung der gesetzlichen Vorgaben
ist unabdingbar, aber unsere Landwirte können ihre Betriebsentwicklung
nicht an den Sonderwünschen einzelner ausrichten“, weist
Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte solche Ansinnen zurück. „Wir
schreiben anderen Branchen auch nicht die Gestaltung ihrer
Produktpalette vor“, fügt er an.
Der Nabu Niedersachsen hat in einem Zehn-Punkte-Papier sehr
weitgehende Forderungen an die Landwirtschaft formuliert. Sie
orientieren sich vornehmlich an einem gewünschten Landschaftsbild und
nehmen keine Rücksicht auf wirtschaftliche Grundsätze. Das Landvolk
verweist darauf, dass noch neue Kulturen wie der Raps zur Bereicherung
der Kulturlandschaft beitragen, auch die Kartoffel musste sich ihren
Stellenwert auf dem Acker mühsam erkämpfen. Dagegen gibt es für
Faserpflanzen oder Leguminosen kaum noch eine Nachfrage. Nicht nur das
von der Politik forcierte Interesse der Landwirte an regenerativen
Energien, sondern auch neue Stallbauvorhaben stoßen bei einzelnen
Interessengruppen auf Kritik. Dabei geht es selten um fachliche
Argumente, vielmehr fühlen sich Landwirte in ihrer unternehmerischen
Freiheit zunehmend eingeengt.