30.03.2010 | 00:00:00 | ID: 5233 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Land will BVVG-Flächen übernehmen

Magdeburg (agrar-PR) - Sachsen-Anhalt beabsichtigt,  rund 76.000 Hektar land- und forstwirtschaftliche Fläche vom Bund zu erwerben. Das Kabinett stimmte am Dienstag in  Magdeburg einem entsprechenden Vorschlag von Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Onko Aeikens zu.  Die Flächen werden derzeit im Auftrag des Bundes durch die Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) verwaltet. Aeikens sagte, dann habe das Land die weitere Privatisierung der Flächen in der Hand und könne nun auf die Verkaufsmodalitäten einwirken. Die Flächen sollen von der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (LGSA) erworben werden. Konkrete Verhandlungen sollen nun mit dem Bundesfinanzministerium, in dessen Zuständigkeit die BVVG gehört, aufgenommen werden.

Aeikens: „Ziel ist es unter anderem, den Landwirten vor Ort bessere Möglichkeiten als bisher zum Flächenerwerb zu schaffen.“ So solle die weitere Privatisierung zeitlich gestreckt werden – jährliche Ausschreibung von 3.500 ha statt wie bisher 5.000 ha -  und in kleineren Losen erfolgen. Aeikens: „Das macht die Flächen unattraktiv für anonyme Bodenfonds und Kapitalanleger ohne Bezug zur Landwirtschaft. Hiesige Unternehmen dagegen bekommen mehr Zeit, sich am Flächenerwerb zu beteiligen.“

Ein weiteres Argument für die Flächenübernahme ist der Bedarf an Land bei Infrastrukturmaßnahmen und der Ansiedlung von Industrie. Der Minister: „Industrieansiedlungen sind in Sachsen-Anhalt hoch willkommen. Dafür brauchen wir aber Tauschflächen, die wir den Eigentümern und Pächtern, auf deren Flächen gebaut werden soll, anbieten können. Die BVVG-Flächen erleichtern uns den oft schwierigen Interessenausgleich erheblich.“

Seit 1992 hat die BVVG in Sachsen-Anhalt über 100.000 ha landwirtschaftlicher Fläche verkauft, zu 92 Prozent an den jeweiligen Pächter. 9.000 Hektar wurden über Ausschreibungen veräußert.

Der Ankauf der BVVG-Flächen durch die LGSA soll mit Hilfe von Bankkrediten finanziert werden. Die Refinanzierung erfolgt dann durch den Weiterverkauf der Flächen.
Pressekontakt
Herr Detlef Thiel
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