Schwerin (agrar-PR) - Seit dem 1. März gilt ein neues Naturschutzrecht in
Mecklenburg-Vorpommern. Darin ist u.a. geregelt, dass auch
Landschaftspflegeverbände mit der Ausführung von
Landschaftspflegemaßnahmen beauftragt werden sollen.
Landschaftspflegeverbände sind Zusammenschlüsse von Kommunen, Land- bzw.
Forstwirten und Naturschützern einer Region, die freiwillig und
gleichberechtigt für den Erhalt von Natur und Landschaft
zusammenarbeiten. "In so einer Partnerschaft vor Ort lassen sich
Naturschutzziele oft besser umsetzen als mit rein behördlichen Vorgaben,
zumal Landschaftspflegeverbände vorrangig in der land- und
forstwirtschaftlich genutzten Fläche aktiv sind und nicht in
Naturschutzgebieten", erläutert Landwirtschafts- und Umweltminister Dr.
Till Backhaus.
Das Hauptziel dieser Verbände ist die Erhaltung der
regionaltypischen Landschaft. Davon profitieren mehrere Seiten: Die
Kommunen gewinnen Attraktivität für ihre Einwohner und den
Fremdenverkehr, Tier- und Pflanzenwelt der ländlichen Gebiete werden
wirksam geschützt und die Landnutzer halten ihre Produktionsflächen in
gutem Zustand.
Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und
Verbraucherschutz unterstützt diese regionalen Partnerschaften. Seit
2002 gibt es ein Förderprogramm für Projekte der Landschaftspflege, mit
dem die Verbände ihre Vorhaben kofinanzieren können. In der
Förderperiode 2007 bis 2013 stehen dafür insgesamt 630.000 Euro zur
Verfügung, die über die Landesforstanstalt in Malchin ausgereicht
werden. Die Landesforst ist auch Koordinierungsstelle für
Landschaftspflegeverbände in M-V, die dort neben den Fördermitteln auch
Informationen und Unterstützung bei gemeinsamen Projekten erhalten.
In
Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit neun Landschaftspflegeverbände
(LPV). Sie haben sich vor allem dort gebildet, wo strukturreiche,
attraktive Landschaften auf viele Interessenten treffen.
Landschaftspflegeverbände
entwickeln z. B. Konzepte zum sanften Tourismus für Küstenwälder, wie
die Granitz auf Rügen oder die Nordöstlichen Heide zwischen Ribnitz und
Rostock. Der LPV "Nordwestmecklenburg und Wismar" betreut u. a. die
einzigartigen Salzwiesen der Wismarbucht, die ohne Beweidung verloren
gingen. Im Binnenland gibt es viel Arbeit für die Verbände bei der
Pflege und Entwicklung von typischen Elementen der Agrarlandschaft, wie
Kopfweiden, Alleen, Feldhecken oder Söllen. Auch landschaftsprägende
Parkanlagen, alte Landwege oder Einzelbäume in der Feldflur gehören zur
Kulturlandschaft und müssen erhalten werden. Der LPV "Mecklenburger
Endmoräne" im Müritzkreis betreut mehrere Gemeinden am Rande des
Müritz-Nationalparks. Hier wurden in den zurückliegenden Jahren mehrere
Streuobstwiesen instand gesetzt oder neu gepflanzt.
Kontaktdaten
Landesforst
Mecklenburg-Vorpommern,
Anstalt des öffentlichen Rechts
Fritz-Reuter-Platz
9
17139 Malchin
Ansprechpartner: Harald Menning
Koordinierungsstelle
für Landschaftspflegeverbände in M-V
Telefon 03994 235 528
Telefax
03994 235 555
E-mail
harald.menning@lfoa-mv.de
Informationen:
www.wald-mv.de
www.lpv.de