25.06.2009 | 00:00:00 | ID: 972 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landvolk sieht Bedarf für Vorruhestandsprogramm

Hannover (agrar-PR) - Die wirtschaftlich schwierige Lage auf den Agrarmärkten bringt manche landwirtschaftliche Betriebsleiter in wirtschaftliche Not. Ältere Betriebsleiter, die mangels Hofnachfolger ohnehin in den nächsten Jahren aus der Landwirtschaft ausscheiden wollen, würden zurzeit lieber heute als morgen aufhören. Ihnen würde nach Einschätzung des Landvolkes Niedersachsen ein Vorruhestandsprogramm Erleichterung bieten können. Nach Einschätzung von Landvolk-Vizepräsident Heinz Korte ist ein solches Angebot in erster Linie als sozialpolitische Maßnahme zu werten. „Wir möchten diesen Landwirten eine Bürde abnehmen“, verdeutlicht er. Parallel dazu würde ein bereits fest geplanter Strukturwandel etwas vorgezogen, so dass auch eine gewisse Entlastung auf den angespannten Märkten für Milch oder Fleisch zu erwarten ist.

Damit ein solches Angebot auf Resonanz stößt, müsste es sich an der Höhe des späteren Altersgeldes orientieren. Die Landwirte müssten mit einem Betrag von monatlich 700 Euro kalkulieren können, dazu wäre der zeitgleiche Einstieg des Ehepartners, also im Regelfall der Bäuerin, notwendig. Durch Einsparungen bei den Beiträgen zur Krankenkasse und dem Wegfall der Beiträge für die Alterskasse würde sich die Attraktivität erhöhen. Voraussetzung wäre die Aufgabe des Haupterwerbsbetriebes bei Erreichen eines bestimmten Eintrittsalters. 3.000 Haupterwerbslandwirte in Niedersachsen haben ein Alter von 58 Jahren erreicht oder überschritten. Sie bilden damit die potenzielle Zielgruppe eines solchen sozialpolitischen Angebotes. Wenn sich jeder Dritte für den frühzeitigen Ausstieg aus der Landwirtschaft entscheidet, müsste unter den genannten Konditionen ein Betrag von 8,4 Mio. Euro im Jahr einkalkuliert werden.

Das Landvolk sieht die Politik gefordert, hier „frisches“ Geld bereit zu stellen. Gestaltungsmöglichkeiten ergäben sich bei der Umverteilung der neuen Modulationsmittel, also dem Geld, das ohnehin von den Landwirten finanziert wird. Im Gegenzug wäre für den Berufsstand auch eine Kürzung bei den Beträgen möglich, die in die Agrarinvestitionsförderung fließen. „Der Handlungsbedarf ist groß“, schilderte Heinz Korte die Resonanz von der Basis. Die Politik dürfe nun erneut beweisen, wie schnell sie in Zeiten der Finanzkrise handeln kann.
Pressekontakt
Frau Sonja Markgraf
Telefon: 0511/36704-31
E-Mail: pressestelle@landvolk.org
Pressemeldung Download: 
Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Landvolk Niedersachsen - Landesbauernverband e.V.
Warmbüchenstr. 3
30159 Hannover
Deutschland
Telefon:  +49  0511  36704-0
E-Mail:  info@landvolk.org
Web:  www.landvolk.net
>>>  RSS
>>>  Pressefach


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.