Hannover (agrar-PR) - Demokratie lebe vom Einmischen, vom Mitmachen und auch vom Streiten.
Mit der Bundestagswahl am 27. September sind Bürgerinnen und Bürger
aufgerufen, Politik mit zu gestalten. Als Berufsstand habe das Landvolk
Niedersachsen sich in den vergangenen vier Jahren sehr intensiv in die
politische Diskussion eingemischt, schreibt Landvolkpräsident Werner
Hilse in einem Wahlaufruf für die landwirtschaftliche Fachzeitung Land
& Forst. Erbschaftssteuerreform, Doppelbesteuerung von
Betriebsprämien, Agrardieselbesteuerung oder die Reform der
landwirtschaftlichen Sozialversicherung zählt er zu den großen Themen,
die die Landwirtschaft in der jetzt auslaufenden Legislaturperiode
intensiv beschäftigt haben.
Zu den Themen, bei denen der Verband Erfolge verbuchen konnten,
zählt Hilse die Agrardieselbesteuerung - wenngleich er sich hier eine
Lösung wie bei den französischen Kollegen gewünscht hätte. In den
vergangenen Jahren habe der Verband deutlich spüren können, wie
entscheidend der intensive Kontakt und der regelmäßige
Gedankenaustausch mit Parlamentariern für die Agrar- und
Ernährungswirtschaft ist. Nur noch einige wenige „echte“ Landwirte
gehören dem Bundestag an. Umso wichtiger ist es nach Einschätzung
Hilses, die Abgeordneten partei- und berufsübergreifend mit den
Besonderheiten der Branche bekannt zu machen. Die Landwirte müssten auf
die Parlamentarier zugehen, sie auf die Höfe einladen, auf Missstände
hinweisen und realistische Lösungsansätze aufzeigen – nicht nur in
Wahlkampfzeiten. Die Einheit des Berufsstandes und die abgestimmten
Initiativen mit dem Deutschen Bauernverband in Berlin und dem Landvolk
Niedersachsen als einem von 18 Landesverbänden auf regionaler Ebene
habe mancher Gesetzesvorlage den Stachel ziehen können.
Die Landwirte sollten den Blick für die Realitäten nicht aufgeben
und sich nicht in falsche Wunschträume flüchten. Diesen Sinn für das
tatsächlich Machbare müssten zugleich auch Politikerinnen und Politiker
behalten. Die Landwirte als Wähler sollten sich nicht von
Wahlkampfversprechen täuschen lassen, sondern mit Blick auf die harten
Fakten prüfen, welche Zusagen die Kandidaten der Parteien tatsächlich
einhalten können. Hilse fordert die Bäuerinnen und Bauern auf, von
ihrem demokratischen Grundrecht Gebrauch zu machen und am 27. September
bei der Bundestagswahl mitzubestimmen.