03.07.2014 | 21:25:00 | ID: 18110 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Landwirtschaftsministerin Priska Hinz: „Tiere und Pflanzen sind keine Erfindung und deshalb nicht patentierbar“

Wiesbaden (agrar-PR) - Unterstützung der Forderung verschiedener Organisationen an Bundesminister Christian Schmidt

„Ich verstehe ein Patent als den Schutz von Innovationen, ob geistiger oder  technischer Natur. Ich sehe aber nicht ein, dass ein Patent für ein Tier, oder eine Pflanze, angemeldet werden kann, selbst wenn dieses Lebewesen erst durch eine technische Methode erzeugt wurde“, so die Ministerin heute in Wiesbaden.

 

Diverse Tierschutzorganisationen haben einen offenen Brief an Christian Schmidt, den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, geschrieben. In diesem Brief wird gefordert, dass sich Deutschland verstärkt für den Schutz von gentechnisch veränderten und patentierten Versuchstiere einsetzen muss.

Die Zahl der Tierversuche mit gentechnisch veränderten, sogenannten transgenen, Tieren steigt seit Jahren rasant an. Neue Technologien erlauben es inzwischen, sowohl bei Versuchstieren als auch im Nutztierbereich das Erbgut radikal zu verändern. Spätestens seit der Patenterteilung auf gentechnisch veränderte Menschenaffen sind hier ethische Grenzen überschritten worden.

 

„Tiere sind keine menschliche Erfindung, auch wenn sie mit einem technischen Verfahren hergestellt oder verbunden sind, welches grundsätzlich patentierbar ist. Diese Auffassung wird auch durch den in der Verfassung verankerten ethischen Tierschutzgedanken bestärkt. Es widerspricht zutiefst dem in Europa zugrundeliegenden kulturellen Verständnis von der Einzigartigkeit von Lebewesen, von der Würde des Menschen und von der Achtung gegenüber unseren Mitgeschöpfen, den Tieren“ so Hinz weiter.

 

Bereits in 2009 hatte Hessen ein Zeichen gesetzt und gegen ein Patent zur Schweinezucht (EP 1651777) Einspruch eingelegt und auch eine Bundesratsinitiative zu diesem Thema eingebracht.

 

„Nicht umsonst haben wir im Koalitionsvertrag eindeutig Stellung bezogen und uns entschieden gegen die Patentierung von Pflanzen und Tiere als Bestandteile der Natur ausgesprochen. Auch in dem Bereich der Tierversuche hat sich Hessen für die nächsten Jahre klar positioniert und will Tierversuche langfristig durch alternative Verfahren ersetzen bezeihungsweise weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Tierversuchen prüfen“ erläuterte die Ministerin abschließend. (umwelt-hessen)

Pressekontakt
Frau Ira Spriestersbach
Telefon: 0611 - 815-1020
Fax: 0611 - 815-1943
E-Mail: pressestelle@umwelt.hessen.de
Pressemeldung Download: 


© proplanta 2006-2024. Alle Rechte vorbehalten.