Kiel (agrar-PR) - Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat die Kritik an der geplanten Kürzung bei der Förderung der ökologischen Landwirtschaft zurückgewiesen. Dieser Schritt ist angesichts der nach wie vor desolaten finanziellen Lage des Landes notwendig und auch fachlich vertretbar, betonte sie heute (8. September) in Kiel.
Wurde den landwirtschaftlichen Betrieben bisher in der Phase der
Änderung ihrer Wirtschaftsweise eine so genannte Umstellungsförderung
und danach dauerhaft eine so genannte Beibehaltungsförderung gezahlt, so
soll es in Zukunft nur noch in grundwassergefährdeten Regionen eine
Umstellungsförderung geben.
Die Beibehaltungsförderung war gedacht als finanzieller Ausgleich
des Betriebserfolges gegenüber konventionell wirtschaftenden Betrieben.
Hier hat sich die Realität aber stark gewandelt: In den vergangenen
Jahren hat sich gerade auch in Verbindung mit dem Bioboom die
Gewinnentwicklung der Ökolandwirtschaft im Bundesschnitt stark an die
konventionelle Landwirtschaft angenähert, erläuterte Frau Rumpf.
Sie verwies zudem darauf, dass wegen laufender Verträge der Stopp der
permanenten Beibehaltungsförderung mit einem Einsparvolumen von ca. 800.000 Euro für das Land sich nicht vor dem Jahr 2013 auswirken, es für die Betriebe also eine Übergangsphase geben werde.
Die Umstellungsförderung solle schließlich in den Gebieten weiterhin
gezahlt werden, in denen das Grundwasser durch Nährstoffeinträge zum
Beispiel aus der landwirtschaftlichen Düngung gefährdet sei. Das
betreffe etwa 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche
Schleswig-Holsteins, auf der die Wirtschaftsweise der ökologischen
Landwirtschaft in der Umstellungsphase auch weiterhin finanziell
honoriert werden solle.
Die Befürchtung, eine regionale Produktion von Bioprodukten werde
durch die Änderungen der finanziellen Förderung nicht mehr
gewährleistet, sei "weit überzogen", so die Landwirtschaftsministerin.
Die jetzt vorgesehenen Korrekturen der Förderpolitik erfolgten mit
Augenmaß.