Schwerin (agrar-PR) -
"Wir werden – wenn man sich in Brüssel endgültig geeinigt hat – mit der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) ein neues Instrument haben, um zukunftsträchtige Entwicklungen in der Land- und Ernährungswirtschaft unterstützen zu können", so Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Donnerstag auf der 4. Technologie- und Industriepolitischen Konferenz in Rostock. Durch freiwillige Zusammenschlüsse von Mitwirkenden aus der Land- und Ernährungswirtschaft, der Forschung, aber auch von Verbänden soll so ein ganzheitlicher Ansatz für die Entwicklung und Umsetzung neuer Produkte und Verfahren gefunden werden. "Dabei gelten bei Personal-, Sach- und Investitionskosten für die Entwicklung neuer Erzeugnisse, Verfahren und Technologien die bewährten Instrumente Marktstrukturverbesserung oder die einzelbetriebliche Förderung", erläutert der Minister.
Als eine wichtige Aufgabe im "Zukunftsfeld Ernährung" sieht er die bessere Vermarktung der Leuchttürme Mecklenburg-Vorpommerns. Dazu gehöre das Wildfleisch. "Wildfleisch ist sehr gesund. So liegt der Fettanteil im Muskelfleisch bei Rotwild bei 1,0 %, bei Schwarzwild 2,0 %. Ein Mastschwein hat zwischen 2,5 – 22 %. Das Wild wird zwar hier geschossen, doch meist in Süddeutschland verarbeitet." Potentiale sieht Minister Backhaus auch beim Rindfleisch von extensiv gehaltenen Tieren mit seinem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, beim Sanddorn, der durch seinen großen Vitamin-C-Gehalt das Gesundheitsland-Image weiter stärken könnte, aber auch bei den Fischen aus der Ostsee und den Binnenseen.
Der Anteil von Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei an der Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern ist laut statistischem Amt mit 3,9 % von allen Bundesländern der höchste und trägt knapp 1,1 Mrd. Euro zur Gesamtwirtschaft des Landes bei. "Diese Bereiche sind nicht nur wesentliche Triebkraft der Wirtschaft", erläutert, "sondern auch unentbehrlich als Rohstofflieferant für die Ernährungswirtschaft."
Das Landwirtschaftsministerium hat die Ernährungswirtschaft seit 1990 mit 420 Mio. Euro bezuschusst und damit Gesamtinvestitionen von 1,3 Mrd. Euro ermöglicht. Zusammen erwirtschaften knapp 40.000 Beschäftigte im Land- und Ernährungsbereich heute einen Jahresumsatz von 5,7 Mrd. Euro. (regierung-mv)
