Pelsin (agrar-PR) - "Unser Bundesland ist prädestiniert für den Anbau von
Pflanzkartoffeln. Hier befinden sich von der EU anerkannte Gesundlagen,
also besonders geeignete und deshalb auch geschützte Gebiete für die
Erzeugung von Pflanzkartoffeln. Solche besonderen Regionen gibt es
sonst nur in Schottland und auf kleineren Flächen in einigen
ostdeutschen Mittelgebirgslagen", sagte Landwirtschaftsminister Dr.
Till Backhaus heute in Pelsin (Landkreis Ostvorpommern) anlässlich des
Kartoffeltags der Bavaria-Saat GmbH & Co.KG.
"Die Zucht- und
Vermehrungsfirmen in Mecklenburg-Vorpommern erzeugen sowohl die hier
benötigten Pflanzkartoffeln als auch die für den Export. Daher
unterstützen wir die Kartoffelwirtschaft in unserem Land auch in
vielfältiger Weise", erläuterte der Minister.
So wurden
beispielsweise seit 1991 nach der Marktstrukturverbesserungsrichtlinie
sowohl die Lagerung, die Aufbereitung, die Abpackung als auch die
Kartoffelverarbeitung in 34 Unternehmen mit ca. 90 Millionen Euro
Fördermittel unterstützt. Damit wurden Verarbeitungs-, Lager- und
Aufbereitungskapazitäten von 444.000 Tonnen mit einem
Investitionsvolumen von 235 Millionen Euro auf den Weg gebracht.
"Der
Kartoffelanbau wurde nach dem permanenten Rückgang der letzten Jahre
auf aktuell 17.700 Hektar vergrößert, dennoch spielt diese
traditionelle Kultur mit einem Anteil von rund 1,3 Prozent an der
landwirtschaftlichen Nutzfläche eine untergeordnete Rolle. Trotzdem hat
sich der Kartoffel- und Zuckerrübenanbau gegenüber den Vorjahren
stabilisiert und sogar erfreulich zugelegt", sagte
Landwirtschaftsminister Backhaus. Noch vor drei Jahren sei der
Kartoffelanbau durch viel Landwirte stark in Frage gestellt worden, da
di erzielbaren Preise bei Raps und Getreide für Kartoffeln bei Weitem
nicht erreicht werden konnten. "Inzwischen hat sich dieses Bild
relativiert, zumal gut gemachter Kartoffelanbau ebenfalls gute
Deckungsbeiträge bringen kann", so Dr. Backhaus. Sie liegen bei
Unterstellung gegenwärtiger Preise bei Speisekartoffeln dreimal höher
und bei Stärkekartoffeln zweimal höher als bei Getreide. Hinzu kommt
der monetär messbare Fruchtfolgewert bei angenommenen 50 Euro pro
Hektar, der die Lukrativität der Kartoffel weiter erhöht.
"Allerdings
ist der Kartoffelanbau wesentlich arbeitsintensiver und stellt hohe
Anforderungen an pflanzenbauliche Kenntnisse. Trotzdem werden in
Mecklenburg-Vorpommern jährlich fast 600.000 Tonnen Kartoffeln
geerntet, im Wesentlichen als Veredlungs-, Stärke- und
Pflanzkartoffeln", sagte der Minister und fasste die Vorteile zusammen:
"Ausreichend Hackfrüchte in den Fruchtfolgen waren und sind eine
Grundvoraussetzung für die Sicherung der Ertragsfähigkeit unseres
wichtigsten Produktionsinstruments – des Bodens. Der Kartoffelanbau
bietet darüber hinaus auch noch Möglichkeiten für die bessere
Maschinenauslastung bei gleichmäßiger Verteilung der Arbeit über das
Jahr und für die pfluglose Bestellung der Nachfrüchte. Außerdem trägt
die Kartoffel zur Sicherung und Förderung von Arbeitsplätzen in der
Region und zur Erhaltung einer abwechslungsreichen Kulturlandschaft
bei. Und nicht zuletzt bringt gut gemachter Kartoffelanbau auch gute
Deckungsbeiträge."