Schwerin (agrar-PR) - "Für solche Aktionen habe ich kein Verständnis. Milch auf Straßen
und Felder zu kippen, ist Frevel. Man darf auch nicht die Gefahr
unterschätzen, die aus einer solchen Aktion im Straßenverkehr entstehen
kann", reagierte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus
auf Aktionen einzelner Milchbauern in Mecklenburg-Vorpommern.
Er könne die Verzweiflung der Milchbauern verstehen, aber solche Proteste würden nichts bewirken.
"Wen
wollen die Bauern damit beeindrucken? Mir brauchen sie nicht zu
demonstrieren, dass die Situation angespannt ist. Das weiß ich selbst.
Aber es gibt keine Lösung für Mecklenburg-Vorpommern, oder für
Deutschland. In einem europäischen Markt kann es nur europäische
Lösungen geben. Nationale Alleingänge würden die Lage der deutschen
Milchbauern nicht verbessern, sondern verschlechtern.
Um das
Gleichgewicht am Markt wieder herzustellen, muss es einerseits zu
einer drastischen Reduzierung der Milchproduktion kommen. Andererseits
müssen Maßnahmen eingeleitet werden, um die Nachfrage zu steigern und
die Produkte besser zu vermarkten. Hier müssen Milchbauern und
Molkereien an einem Strang ziehen und selbst aktiv werden, anstatt
immer nur auf die Politik zu verweisen", so Backhaus.
In diesem Zusammenhang verweist er erneut auf die vom Land eingeleiteten Hilfsmaßnahmen wie:
Das Liquiditätshilfeprogramm von Bund und Land
die
Förderung von besonders umwelt- und tierartgerechter Haltungsverfahren,
vorwiegend bei Milchkuhhaltern ;
hier stehen 10 Mio. Euro pro Jahr zur
Verfügung;
die Anhebung der Obergrenze für Investitionen auf 2 Mio. Euro;
die
Verstärkung der Agrarinvestitionsförderung; der Bonus für Investitionen
in besonders artgerechte
Tierhaltungsanlagen wird auf 10% erhöht;
die Einführung eines Landesbürgschaftsprogramms für Betriebsmittelkredite;
die Möglichkeit, Steuerschulden und Pachtzahlungen an das Land zu stunden.