22.03.2012 | 16:07:00 | ID: 12494 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister: Bauernverband muss aktiv an Gesellschafts-Debatte teilnehmen

Linstow (agrar-PR) - Auf dem Wahlbauerntag in Linstow gratulierte Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, dem alten und neuen Bauernpräsidenten Rainer Tietböhl zu seiner Wiederwahl.
Er wünschte ihm stellvertretend für den gesamten Bauernverband "die Kraft für die vielen großen und kleinen Aufgaben der Verbandsarbeit, die Entschlossenheit beim Formulieren und Artikulieren der Positionen der Bauern des Landes und die Weitsicht, Impulse der gesellschaftlichen Diskussion aufzunehmen und für die eigene Arbeit positiv zu verwerten."

Auf die unterschiedlichen Standpunkte bezüglich der neuausgerichteten einzelbetrieblichen Förderung eingehend forderte Backhaus: "Sie müssen die Chance ergreifen und die aktuellen Entwicklungen und Diskussionen in der Gesellschaft als Ansporn verstehen. Immer mehr Verbraucher wollen sich über die Herkunft und Herstellung ihrer Lebensmittel informieren. Sie interessieren sich zunehmend für die Haltung der Nutztiere. Daher muss der Bauernverband aktiv werden und kann die Verantwortung nicht einfach an die Politik abtreten. Ich sehe in den neuen Förderkriterien keine Wettbewerbsbenachteiligung für die Landwirte, sondern die Chance, sich für die Zukunft noch besser aufzustellen. Dabei will ich die Landwirte unterstützen und deshalb setze ich mich auch dafür ein, die Mittel im AFP aufzustocken."

Zukünftig gebe es durch die Erarbeitung eines Masterplans Land- und Ernährungswirtschaft für den Bauernverband ausreichend Gelegenheit, sich an der gesellschaftlichen Debatte zu beteiligen und diese mitzugestalten. "Eine Zukunftskommission wird unabhängig von der Politik Ergebnisse erarbeiten und hoffentlich viele neue Handlungsempfehlungen für eine ökologisch verantwortliche, ökonomisch tragfähige und ressourcenschonende und sozial gerechter Wirtschaftweise geben. Diese müssen dann in Politik, Praxis und Gesellschaft gleichermaßen verankert und umgesetzt werden. Dass der Bauernverband in diese Kommission gehört, ist selbstverständlich. Diese Möglichkeit darf nicht vertan werden", hob Minister Dr. Backhaus hervor.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, unter anderem mit Prof. Dr. Harald von Witzke von der Humboldt Universität Berlin und Diplom Meteorologe Franz Josef Löpmeier, wurden weitere wichtige Themen für die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern besprochen:

• Zum einen wurden aktuelle Tendenzen der internationalen Agrarmärkte diskutiert. Dabei wurde auch auf die wachsende Weltbevölkerung und die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten in anderen Erdteilen eingegangen. Backhaus verwies auf die zunehmende globale Vernetzung: "Weltmarktorientierung ist sicher erforderlich, aber man darf die Möglichkeiten, die in der Nähe liegen, dabei nicht aus den Augen lassen. Und bitte übersehen Sie nicht: auch immer mehr Verbraucher denken global handeln lokal und schätzen regional. Das ist in einer solch vernetzten Welt, in der wir jetzt leben, sicherlich kein verkehrter Ansatz."

• Zum anderen wurden die Auswirkungen des Klimawandels auf die hiesige Landwirtschaft erörtert. Grundsätzlich wurde festgehalten, dass die Landwirtschaft von der Zunahme extremer Witterungserscheinungen besonders betroffen ist. Die aktuellen Überlegungen der EU zu diesem Thema werden von Minister Dr. Backhaus prinzipiell unterstützt: "Die EU sieht in ihren Vorschlägen zur Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 Risikovorsorgeelemente in der zweiten Säule sowie einen Krisenfonds von 4 Milliarden Euro außerhalb des Agrarhaushaltes vor. Ich begrüße das generell auch wenn die entsprechenden Durchführungsregelungen noch unklar sind."

Darüber hinaus erklärte der Minister, dass als Reaktion auf die Nässeschäden des letzten Sommerhochwassers ein entsprechender Erlass zur Gewährung von Zuwendungen an nässegeschädigte Landwirte in Kraft gesetzt wurde. "Das Land gewährt Futterbaubetrieben einen Zuschuss von 250 Euro pro Hektar, die aufgrund des Regenereignisses im Sommer letzten Jahres einen Mindestschaden von mehr als 30 Prozent der Naturalerzeugung erlitten haben und zur Wiederherstellung ihres Dauergrünlandes eine Neuansaat vornehmen müssen. Dies kommt höchstwahrscheinlich nur in Einzelfällen in Betracht. Wir werden in echten Härtefällen so unbürokratisch wie möglich helfen", stellte Minister Dr. Backhaus. (PD)

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