22.07.2010 | 00:00:00 | ID: 6326 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister besucht Landkreis Biberach

Biberach (agrar-PR) - Rudolf Köberle MdL: „Offener Austausch mit Kreisen und Gemeinden als Basis erfolgreicher Landespolitik“
22.07.2010 Der Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, besucht derzeit Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg. Dabei stehen neben Fachgesprächen mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Verbänden auch Besichtigungen verschiedener Einrichtungen auf dem Programm. „Jeder Landkreis hat seine Besonderheiten und spezifischen Themen, über die ich mich vor Ort informieren möchte“, sagte der Minister.

„Die persönlichen Gespräche mit Landrat Dr. Heiko Schmid, den Bürgermeistern und Abgeordneten aus dem Landkreis, den leitenden Fachbeamten und Vertretern von Verbänden und Vereinen waren mir ein persönliches Anliegen. Hier wurde deutlich, welche Themen und Probleme den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Biberach besonders am Herzen liegen. Der offene und konstruktive Austausch, bringt uns alle weiter“, betonte Köberle am Donnerstag (22. Juli 2010) in Biberach. Am Nachmittag besuchte der Minister das Mediendorf Eberhardzell, den Gemeindeverwaltungsverband Illertal in Erolzheim, den Landwirtschaftsbetrieb Keller in Gutenzell-Hürbel sowie das Museum der Waschfrauen in Ochsenhausen.

„Es freut mich, dass Minister Rudolf Köberle sich einen Tag Zeit nimmt, um den Landkreis Biberach näher kennen zu lernen. Insbesondere konnten wir ihm bei den Gesprächen die vielfältigen Herausforderungen des Ländlichen Raumes schildern. Zur Sprache kamen vor allem die Situation in der Landwirtschaft und das Vermessungswesen. Darüber hinaus haben wir die Frage erörtert, wie es mit den Städten und Gemeinden im ländlichen Raum vor dem Hintergrund des demografischen Wandels weiter gehen kann“, sagte Landrat Dr. Heiko Schmid.

Mediendorf Eberhardzell

Das Nachmittagsprogramm begann mit der Überreichung der Urkunde zur Aufnahme der Gemeinde Eberhardzell in den Arbeitskreis Mediendörfer. Aus dem seit 1999 jährlich durchgeführten Wettbewerb „InternetDorf“ entstanden in Baden-Württemberg bisher fünf Mediendörfer (Mönchweiler, Straubenhardt, Sternenfels, Wannweil, Wurmberg), die sich zu einem Arbeitskreis zusammengefunden haben. Jüngstes Mitglied ist nun die Gemeinde Eberhardzell. „Es freut mich, dass sich im Arbeitskreis Mediendörfer nunmehr sechs Gemeinden zusammengefunden haben, um innovativ und nah am Bürger die neuen Medien für die Bewohner der Gemeinden nutzbar zu machen“, sagte der Minister. Die Mediendörfer seien in Baden-Württemberg wichtige Bausteine und Kristallisationspunkte bei der Versorgung des Ländlichen Raums mit schnellen Internetverbindungen.

Präsentation EULE-Projekt in Erolzheim

„Das EU-Leuchtturmprojekt des Gemeindeverwaltungsverbands Illertal, ein Innovationszentrums für das Baugewerbe, zeigt, dass auch kleine Gemeinden im Ländlichen Raum zukunftsfähige und anspruchsvolle Projekte angehen können“, erklärte Köberle. Im Gemeindeverwaltungsverband Illertal werde ein Gründer-, Innovations- und Kompetenzzentrum zum Thema Bau mit einem 3D-Simulationsraum für das örtliche Handwerk entstehen.

Der Gemeindeverwaltungsverband Illertal, bestehend aus den Gemeinden Berkheim, Dettingen an der Iller, Erolzheim, Kirchberg an der Iller und Kirchdorf an der Iller, habe sich erfolgreich am Modellvorhaben zur innovativen Kommunalentwicklung, EU-Leuchtturmprojekte (EULE), beworben. „Der Startschuss ist erfolgt und nun gilt es, die Ideen und Konzepte zu realisieren“, sagte der Minister. Das Projekt werde mit bis zu 80 Prozent der Nettokosten aus EU- und Landesmitteln gefördert, sofern das Projekt mindestens eine kommunale Investition von zwei Millionen Euro aufweise.

Landwirtschaftsbetrieb Keller Gutenzell-Hürbel

„Bei der Weiterentwicklung unserer Landwirtschaft müssen wir die Vorteile unserer Familienbetriebe mit modernen Produktionsmethoden und rationellen Arbeitstechniken kombinieren. Wir kommen an einer Modernisierung und einem gewissen Wachstum nicht vorbei, wenn sich unsere heimische Landwirtschaft dem globalen Wettbewerb erfolgreich stellen möchte“, betonte der Landwirtschaftsminister auf dem Hof der Familie Keller. Johannes Keller, der zusammen mit seiner Frau Rita und Sohn Alexander einen Milchviehbetreib bewirtschaftet, plane eine Aufstockung seines Tierbestandes auf 165 Kühe. Erst vor sieben Jahren habe er kräftig in seinen Betrieb investiert. „Das funktioniert nur, wenn die ganze Familie unterstützt und auch das Umfeld passt“, sagte der Landwirtschaftsmeister.

Eine große Herausforderung für die Zukunft sei die Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Flächen, sagte Köberle. Grund hierfür sei die große Anzahl an landwirtschaftlichen Betrieben mit im Landesvergleich überdurchschnittlich hohen Tierbeständen. Hinzu käme die in den vergangenen Jahren vor allem im Landkreis Biberach stark gestiegene Anzahl an Biogasanlagen, die zu einer deutlichen Ausdehnung der Maisanbaufläche geführt habe. „Die Flächen sind leider nicht vermehrbar. Dort, wo der Mais in die Biogasanlage wandert, kann er nicht verfüttert werden. Obwohl dies landesweit noch kein Problem ist, gibt die Entwicklung in einigen Gemeinden und speziell im Landkreis Biberach Anlass zur Sorge“, sagte Köberle. Das Landwirtschaftsministerium habe bereits viele Gespräche geführt und eine Arbeitsgruppe installiert, die Empfehlungen im Hinblick auf die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erarbeite. „Die Biogasbetriebe und auch die regionalen Entscheidungsträger sollten bedenken, dass eine Region ebenso wie bei der Tierhaltung nur eine begrenzte Anzahl entsprechender Betriebe verkraftet. Ansonsten kommt es unweigerlich zu Problemen, die sowohl die einzelnen Betriebe als auch ganze Landstriche in große Schwierigkeiten bringen kann“, erklärte Köberle.

Museum der Waschfrauen in Ochsenhausen

Zum Abschluss seiner Kreisbereisung besuchte der Minister das Museum der Waschfrauen in Ochsenhausen. „Das Museum zeigt ein Stück Zeitgeschichte der Hauswirtschaft. Deutlich wird hier, in welch mühevoller Arbeit die Hausfrauen vor 100 Jahren die Wäsche ihrer Familien gewaschen haben. Das Museum gibt Aufschluss über gesellschaftliche Zusammenhänge in einer Zeit, in der es noch keine technischen Hilfsmittel wie heute gab“, sagte Köberle. Das Museum leiste einen wertvollen Beitrag, die Geschichte ländlicher Kultur einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
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