11.05.2009 | 00:00:00 | ID: 501 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Peter Hauk MdL: "Fördergelder des Landes für innovative Projekte mit Naturschutzmehrwert"

Stuttgart (agrar-PR) - Verlängerung der Förderung für PLENUM im Kaiserstuhl eingeläutet
"Bei PLENUM Naturgarten Kaiserstuhl gehen Naturschutz und Wirtschaften Hand in Hand. PLENUM, das Programm des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt, zeigt in derzeit fünf Gebieten, dass Rücksichtnahme auf die Natur keine Bremse für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region ist, sondern ganz im Gegenteil eine sanfte Entwicklung unterstützt. Dieser Ansatz nimmt Rücksicht auf die Eigenheiten vor Ort und fördert die regionale Identität. Damit ist Baden-Württemberg bundesweit Vorreiter", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Freitag (8. Mai) im Schloss Burkheim bei der Überreichung des offiziellen Verlängerungsbescheides für die Landesförderung in Vogtsburg im Kaiserstuhl (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Damit profitiere die Region Kaiserstuhl für weitere fünf Jahre von Fördergeldern des Landes. Unterstützt werden Projekte, die gleichermaßen der Natur und den dort lebenden und wirtschaftenden Menschen zugute kommen.

Seit sechs Jahren arbeitet PLENUM Naturgarten Kaiserstuhl daran, gemeinsam mit der Bevölkerung und mit Vertretern unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen die Region voranzubringen. Durch Projekte wie die Kaiserstühler Themenpfade, Stadt-Land Partnerschaften oder den Aufbau von Trockenmauern am Winklerberg wurden Innovationen in die Region gebracht und neue Themenfelder eröffnet. Das dadurch entstehende Gemeinschaftsgefühl prägte auch die regionale Identität.

"PLENUM Kaiserstuhl hat in der ersten Förderphase zur strukturellen Organisation der Region und zur Entwicklung einer gemeinsamen Strategie von Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz beigetragen: Die Gründung der Naturgarten Kaiserstuhl GmbH und die Entwicklung der Marke 'Kaiserlich genießen' sind dafür herausragende Beispiele", betonte Hauk.

Die positiven Ergebnisse für die Region wurden auch durch eine unabhängige Studie bescheinigt. Die erfolgreiche Arbeit äußert sich auch in einer hohen Zufriedenheit der Akteure: Die Befragten waren mit der Umsetzung des Programms überwiegend 'zufrieden' bis 'sehr zufrieden'. Durch die Impulse von PLENUM ist es innerhalb weniger Jahre gelungen, ein Netzwerk an regionalen und lokalen Partnern aufzubauen. "Regionalentwicklungsprozesse benötigen aber auch Zeit. Es ist deshalb erfreulich, dass die Akteure vor Ort sich übereinstimmend für eine Verlängerung von PLENUM ausgesprochen haben. Dies zeigt, dass der PLENUM-Ansatz in der Region gut verankert ist und die gemeinsam begonnene Arbeit fortgeführt werden soll. Mit der Verlängerung der Förderperiode sollen die bisherigen Erfolge für die Region, die Natur und die hier lebenden Menschen weiter ausgebaut und verstetigt werden", erklärte der Minister.

"Wir, die regionalen Partner von PLENUM und der PLENUM-Beirat bedanken uns beim Land für die Möglichkeit zur weiteren Konsolidierung der Region. Danken möchte ich aber auch den regionalen Partnern für ihr Engagement“, sagte die Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Dorothea Störr-Ritter.

Im PLENUM-Gebiet Naturgarten Kaiserstuhl wurden seit Beginn der Förderung im Jahr 2003 bislang 100 Projekte mit einer Fördersumme von rund 1,2 Millionen Euro gefördert und umgesetzt. Zusammen mit den Mitteln der Antragsteller wurden so Gesamtinvestitionen von rund 2,1 Millionen Euro angeschoben. Dies wäre ohne die Förderung des Landes, aber auch ohne gute Ideen der Antragsteller und ohne Unterstützung der Akteure aus der Region nicht möglich gewesen. Für die Jahre 2009-2014 werden dem Kaiserstuhl voraussichtlich über eine Million weitere Fördergelder in Aussicht gestellt. Hinzu kommt die finanzielle Unterstützung für die PLENUM-Geschäftsstelle.

Für die weitere Umsetzung liegen bereits Pläne vor. PLENUM hat ein Regionales Entwicklungskonzept zur Förderung eingereicht. Dieses enthält unter anderem zehn Leitprojekte, die mit Akteuren der Region in Strategieforen erarbeitet wurden. Geplant ist beispielsweise die stärkere Einbindung der Wirtschaft in die regionale Entwicklung, die Vermarktung von Kaiserstühler Spezialitäten als Präsente oder ein Nutzungs- und Pflegekonzept für die Brachflächen am Kaiserstuhl.

Zusatzinformationen:

Ziel von Plenum (Projekt des Landes zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Umwelt) ist es, repräsentative Kulturlandschaften in Baden-Württemberg naturverträglich, großflächig und unter Beteiligung der Bürger zu entwickeln. Naturschutzziele sollen hierbei durch die Förderung von Projekten in den Handlungsfeldern Land- und Forstwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung, Tourismus, Umweltbildung und erneuerbare Energie erreicht werden. PLENUM strebt nachhaltige und naturschutzorientierte Regionalentwicklung in naturschutzfachlich hochwertigen Landschaften an. Damit ergänzt der PLENUM-Ansatz die klassische Naturschutzarbeit.

Durch die Unterstützung regionaler Prozesse und Absatzmärkte hilft Plenum den regionalen Akteuren, Potenziale zur Erhaltung und Entwicklung der reichhaltigen Kulturlandschaften in Baden-Württemberg aufzubauen und damit die Region zu stärken. Der große Vorteil von PLENUM ist, dass neben Investitionen auf Erzeugerebene auch die Verarbeitung und Vermarktung von Produkten mit einer positiven Naturschutzwirkung Anschubfinanzierung erhalten können. Es können somit Projekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Produkten gefördert und alle Prozesse von der Ideenfindung, Konzeptentwicklung, Verarbeitung bis zum Marketing unterstützt werden. Beispielsweise werden durch die Förderung einer rentablen Erzeugung und Vermarktung regionaler Produkte direkt und indirekt auch Naturschutzziele erreicht.

Wesentliches Grundelement von PLENUM ist der konsequent implementierte „bottom up“-Ansatz, mit dem Plenum Naturschutz und Region von „unten nach oben“ entwickeln will. Die Projektideen stammen aus der Bevölkerung, eine PLENUM-Geschäftsstelle berät in jedem Gebiet die Antragsteller.
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Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
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