20.05.2009 | 00:00:00 | ID: 629 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Minister Peter Hauk MdL: "Maßnahmen für die Milchwirtschaft müssen wirkungsvoll und nachhaltig sein"

Stuttgart (agrar-PR) - Nationale Alleingänge hemmen die Wirtschaftlichkeit unserer Milchviehbetriebe
"Die Situation der Milchbäuerinnen und Milchbauern in Europa ist nach wie vor schwierig. Deshalb ist es wichtig, neben kurzfristig wirkenden Hilfen, langfristige Lösungen zu finden, welche die Wettbewerbsfähigkeit unserer Milchviehhalter im Land stärken", forderte der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk MdL, am Mittwoch (20. Mai) anlässlich der außerordentlichen Agrarministerkonferenz in Berlin.

Die momentan weltweit schwierige Lage der Milchviehhalter sei bedingt durch eine zu hohe Milchmenge im Markt. Deshalb forderte Hauk die Milchwirtschaft auf, endlich ihrer Verantwortung nach zu kommen und die Produktion an den Marktgegebenheiten zu auszurichten. "Dies kann der Staat nicht leisten, hier sind die vor allem die Molkereien und ihre Lieferanten gefordert", betonte der Minister. Hauk sehe derzeit bei vielen Molkereien noch große Defizite. Ein weiteres Problem liege in der Verhandlungsweise mit dem Einzelhandel. "Einzelkämpfer sind in der momentanen Lage fehl am Platz. Die Molkereien sollten gemeinsam auf den Handel zugehen, um so ihre Verhandlungsposition zu stärken", so der Minister.

Notwendige Maßnahmen sieht Hauk auch im Bereich der Absatzförderung. "Wir müssen der baden-württembergischen Milch wieder ein Gesicht und einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft geben", betonte Minister Hauk. Damit es gelänge, die Märkte für Milchprodukte wieder zu beleben und die heimische Milchwirtschaft zu unterstützen, müssten neue Konzepte entwickelt werden. Das Landwirtschaftsministerium in Baden-Württemberg entwerfe derzeit ein Strategiepapier, das hierbei Unterstützung bieten wird.

Um den Landwirten auch in der momentan schwierigen Zeit die Möglichkeit zu geben, Investitionen zu tätigen, stünden entsprechende Fördermittel zur Verfügung. Darüber hinaus kündigte der Minister an, Landwirten, die durch die aktuelle Marktsituation unverschuldet in eine Notlage geraten sind, durch zinsvergünstigte Darlehen, in Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen Rentenbank, eine kurzfristige Hilfe zu ermöglichen. "Wir müssen alles daran setzen, dass unsere Landwirte diese Talsohle überstehen", so Hauk.

Dazu sei es auch notwendig, wettbewerbsverzerrende Belastungen von den Landwirten fern zu halten. Hauk forderte deshalb eine schnelle Absenkung der Agrardieselsteuer auf europäisches Niveau. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Bäuerinnen und Bauern im Land wieder herzustellen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Preisschwankungen am Markt benötigen unsere landwirtschaftlichen Betriebe auch die Möglichkeit zur Bildung steuerfreier Rücklagen", erklärte der Minister.

Neben den nationalen Möglichkeiten wies Hauk darauf hin, dass es absolut notwendig sei, europäische Lösungen zu finden, die langfristig wirken und keine einseitigen Maßnahmen auf nationaler Ebene zu ergreifen, die die Wettbewerbsfähigkeit unserer Milchviehhalter im Land schwächen würden. Eine Veränderung der Quote auf nationaler Ebene stürze die Landwirte langfristig in ein noch größeres Wettbewerbsloch. Wer jetzt versuche Alleingänge zu starten, werde auf Dauer am Markt verlieren. "Mit einer solchen Politik würden wir unsere landwirtschaftlichen Betriebe sehenden Auges in den Ruin stürzen. Das müssen wir verhindern", so Hauk.
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