Hannover (agrar-PR) -
Antwort auf Große Anfrage im April-Plenum am Mittwoch Die neue Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und
Landesentwicklung, Astrid Grotelüschen, nutzte gleich am zweiten
Arbeitstag eine Große Anfrage der Opposition um im Niedersächsischen
Landtag ihre Positionen zu wichtigen Fragen der Landwirtschaft und der
Entwicklung des ländlichen Raumes darzulegen.
Ministerin Grotelüschen wies mit Nachdruck darauf hin, dass die
Mehrzahl der Niedersachsen in ländlichen Räumen lebt, die einen
Großteil der Landesfläche ausmachen. „Die ländlichen Räume prägen das
Bild unseres Bundeslandes mit ihrem Reichtum an Natur und Kultur, ihrer
Vielfalt an Dörfern und Städten, ihrer im Wesentlichen mittelständischen
Wirtschaftsstruktur und mit gesellschaftlichen Gemeinsinn", so
Grotelüschen.
Gerade in Zeiten der Internationalisierung gewinnen die Bindung an
Regionen und Herkunft wieder besondere Bedeutung. „Die ländlichen Räume
haben eine wichtige und unverzichtbare Funktion - als Standort und auch
als Heimat", unterstrich die neue Ministerin.
Ausdrückliches Ziel der Landesregierung sind gleichwertige
Lebensverhältnisse im gesamten Land. Denn: Die ländlichen Regionen sind
eine große Stütze für die zukunftsfähige Entwicklung Niedersachsens,
und somit liegen intakte, leistungsstarke ländliche Regionen auch im
Interesse großer Städte und Verdichtungsräume - und umgekehrt. Die
Landesregierung wird sich dafür einsetzen, die ländlichen Regionen als
Lebens- und Wirtschaftsräume durch eine integrierte Regionalentwicklung
und mit effektiven Förderinstrumenten weiter zu stärken. Unabdingbar
sind dabei die Unterstützung von nachhaltigem Wirtschaftswachstum und
Innovation, die Mobilisierung von Entwicklungspotenzialen, der Schutz
der Ressourcen und eine bedarfsgerechte und dauerhafte Gewährleistung
der Daseinsvorsorge, zum Beispiel in der schulischen und in der
ärztlichen Versorgung.
Als zentrale Instrumente nannte Ministerin Grotelüschen das
Landes-Raumordnungsprogramm und das Programm zur Förderung im ländlichen
Raum Niedersachsen und Bremen „PROFIL", das ihr Ressort im Rahmen des
Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen
Raumes, mit der Kurzbezeichnung „ELER", aufgestellt habe.
Für das PROFIL-Programm 2007 - 2013 stünden EU-Mittel in Höhe von
insgesamt 975 Mio. Euro zur Verfügung. Damit wird ein
Gesamtinvestitionsvolumen von 2,7 Mrd. Euro im ländlichen Raum
ausgelöst. Mit anderen Worten: ein echtes Investitionsförderprogramm für
die gesamte Wirtschaft, das im Zusammenwirken mit weiteren Programmen
anderer Ressorts maßgeblich zur Entwicklung des ländlichen Raumes
beitrage.
„Wir setzen uns dafür ein dass diese Mittel bei der anstehenden
Diskussion um die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik ebenso gesichert
werden wie die Direktzahlungen an unsere Landwirte. Insgesamt fließen im
Bereich der Gemeinsamen Agrarpolitik im aktuellen Finanzzeitraum 2007 -
2013 rund 7,4 Mrd. Euro nach Niedersachsen", so die Ministerin, die in
ihrer Rede auch auf einen Antrag der beiden Regierungsfraktionen zum
Thema „Landwirtschaft und ländlichen Raum in Niedersachsen stärken"
einging. Explizit wies Astrid Grotelüschen auf die außergewöhnliche
Bedeutung der Landwirtschaft in Niedersachsen hin: „Wir verteidigen
erfolgreich den Titel als ‚Agrarland Nummer 1'. Unsere Landwirtschaft
liegt bei den Verkaufserlösen wie bei der Bruttowertschöpfung im
Vergleich aller Bundesländer vorn - und das, obwohl Bayern flächenmäßig
erheblich größer ist. Damit wir auch weiterhin erfolgreich und
nachhaltiger Titelträger bleiben, sollten wir also mit Überzeugung
wissen: Niedersachsen, das Agrarland Nummer 1, braucht seine ländlichen
Räume."