16.11.2015 | 08:15:00 | ID: 21405 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Moderne und tiergerechte Haltungsstandards für eine moderne und tiergerechte Landwirtschaft

Wiesbaden (agrar-PR) - Hessen bringt Antrag zum Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung in den Bundesrat ein
„Die ganzjährige Anbindehaltung entspricht nicht den heutigen Standards, die an das Tierwohl in der Landwirtschaft gelegt werden“, betont Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz. Deshalb hat Hessen eine Initiative für die Beendigung der ganzjährigen Anbindehaltung in den Bundesrat eingebracht. Für eine tiergerechte Haltung von Rindern ist es erforderlich, den Tieren genügend Bewegungsraum zu bieten.

Eine ständige Anbindung verhindert das Abliegen und Aufstehen der Tiere. Es schränkt zudem andere wichtige Bedürfnisse wie die eigene Körperpflege oder den Kontakt zu Artgenossen erheblich ein. „Haltungssysteme, in denen Tiere ständig angebunden stehen und leben müssen, sind besonders belastend und einschränkend für die betroffenen Tiere. Das wollen wir ändern“, so Ministerin Hinz weiter.

Runder Tisch Tierwohl unterstützt Bundesratsinitiative

Bereits 1996 lief deshalb die ständige Anbindehaltung für Pferde aus – beruhend auf einer Initiative aus Hessen. Auch für Rinder ist eine solche Haltungsform ohne jeden Weidegang oder Auslauf nicht tiergerecht. In Hessen stehen nach Auswertungen des Statistischen Landesamtes noch rund 9.000 Tiere in ständiger Anbindung.

Die Landesregierung hat daher heute einen Antrag in den Bundesrat eingebracht, indem der Bund aufgefordert wird, diese Haltungsform nach einer Übergangsfrist zu beenden.

„Wir erkennen auch die wirtschaftliche Situation und Herausforderungen der Rinder- und Milchvieh haltenden Betriebe an. Durch die Übergangsfrist ermöglichen wir insbesondere kleinen, familiengeführten Betrieben die nötigen Änderungen und Entwicklungen, um weiterhin von und mit der Tierhaltung leben zu können“, bekräftigt Ministerin Hinz.

Für die hessische Bundesratsinitiative verweist die Ministerin auf eine breite Unterstützung von Fachleuten. „Der von uns eingerichtete Runde Tisch zu Tierwohl und nachhaltiger Landwirtschaft hat sich mit diesem Thema intensiv befasst und unterstützt die hessische Bundesratsinitiative ausdrücklich und einstimmig“, so Hinz.

Dem Gremium gehören neben verschiedenen landwirtschaftlichen Verbänden, wie dem Hessischen Bauernverband und dem Verband der ökologisch arbeitenden Landwirte, auch tierärztliche Verbände, Tierschutzorganisationen an. (umwelt-hessen)
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