München (agrar-PR) - Eine weitere Bürokratisierung der Landwirtschaft befürchtet Bayerns
Agrarminister Helmut Brunner, wenn die Vorschläge von EU-Kommissar
Dacian Ciolos zur Neugestaltung der europäischen Agrarpolitik Realität
werden. Zuschläge etwa für kleinere Betriebe oder solche, die mit hohem
Aufwand Grünland bewirtschaften seien zwar sinnvoll und wünschenswert,
dürften aber nicht durch neue, überzogene Auflagen wieder entwertet
werden. Die Ausgleichszulage für Betriebe in benachteiligten Gebieten
muss nach Ansicht des Ministers auch künftig aus dem Fördertopf für die
Ländliche Entwicklung finanziert werden. Nur so können die
Mitgliedstaaten über die Kofinanzierung ihre regionalen
Gestaltungsspielräume nutzen.
Brunner begrüßte das eindeutige
Bekenntnis des Agrarkommissars zum 2-Säulen-Modell der Agrarförderung
ebenso wie die Aussage, die Bereitstellung Öffentlicher Güter und die
Leistungen der Landwirte für das Gemeinwohl stärker in den Mittelpunkt
zu stellen. Enttäuscht zeigte sich der Minister darüber, dass keinerlei
Vorschläge zur Verwaltungsvereinfachung und zum Bürokratieabbau
unterbreitet wurden. Ohnehin seien die Pläne für eine neue
EU-Agrarpolitik nach wie vor sehr allgemein und ließen viele Fragen
offen. Ciolos sei nun gefordert, seine Vorstellungen rasch zu
konkretisieren und für eine ausreichende finanzielle Ausstattung des
EU-Agrarhaushalts zu kämpfen.