18.12.2023 | 09:25:00 | ID: 38413 | Ressort: Landwirtschaft | Agrarpolitik

Offener Brief an die Bundesregierung: Besorgte Landwirte fordern Umdenken

Berlin (agrar-PR) - Am 13. Dezember 2023, hat die Bundesregierung eine Entscheidung getroffen, die eine nie dagewesene Last für unsere deutsche Landwirtschaft darstellt.

Mit dem "Aus" für die Dieselerstattung und dem gleichzeitigen Entfall der Steuervorteile für Fahrzeuge im land- und forstwirtschaftlichen Einsatz setzen Sie unsere Bauern unter einen derartigen Druck, dass die Erzeugung regionaler Produkte bald nicht mehr konkurrenzfähig sein wird. Die Beschlüsse werden den rapiden Wandel in der Agrarwirtschaft beschleunigen.

Als Vertreter der deutschen Landwirtschaft möchten wir Ihnen mit diesem offenen Brief verdeutlichen, dass wir mit großer Sorge auf die Folgen Ihrer Entscheidungen blicken. Es stellt sich die Frage, ob unser Land nur noch von Personen geführt wird, denen die nötige Voraussicht fehlt und die offensichtlich nicht fähig sind, die gravierenden Konsequenzen ihrer Entscheidungen zu erkennen

Die durch Ihre Beschlüsse vorhersehbaren Mehrkosten von circa einer Milliarde Euro werden unsere Landwirte derart benachteiligen, dass sie im globalen Vergleich stark ins Hintertreffen geraten. Viele Betriebe werden diesen finanziellen Mehrbelastungen nicht standhalten und müssten ihre Produktion von qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Lebensmitteln einstellen. Das bedeutet nicht nur einen Verlust an Arbeitsplätzen, sondern auch eine massive Beeinträchtigung der Versorgung mit heimischen Produkten

Um Ihnen zu verdeutlichen, warum bei uns das Maß voll ist, möchten wir Sie auf die bereits beschlossenen Maßnahmen seit dem Antritt dieser Regierung aufmerksam machen. Die Kürzung der Investitionsförderung um 195 Millionen Euro, die Kürzung der Zuschüsse für Unfallversicherung und Sozialkasse, die Einführung einer Pauschalierungsgrenze von 600.000 Euro und die Reduktion von 10,7% auf bald 8,4%, die Beseitigung der Gewinnglättung über drei Wirtschaftsjahre, eine Stilllegung von 4% der Flächen ab dem nächsten Jahr, eine Kürzung von 20% bis 30% bei den Agrarhilfen, Mindestlohnerhöhungen, eine Verschärfung der Geruchsimmissionsschutzrichtlinie, die Modifikation der Abferkelbuchten bei Schweinen und zusätzlicher Aufwand durch die Erweiterung der Antibiotikadatenbank bei Rind und Schwein. Diese Maßnahmen haben bereits zu erheblichen Belastungen für unsere Landwirte geführt und nun kommen noch weitere hinzu

Nicht gelöst sind auch weiterhin Probleme mit den Wölfen, die für die Landwirte eine immense Herausforderung darstellen. Auch die roten Gebiete und die damit verbundenen Einschränkungen in der Bewirtschaftung sind weiterhin ungelöst. Zudem fehlt es an einer angemessenen Finanzierung für den notwendigen Umbau der Tierhaltung, um den Anforderungen an Tierwohl und Nachhaltigkeit gerecht zu werden.

"Die Bundesregierung hat mit diesen Beschlüssen die Existenzgrundlage der Landwirte zerstört. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft wird keine Zukunft mehr haben, wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden. Wir fordern die Regierung auf, ihre Entscheidungen zu überdenken und endlich eine Politik zu machen, die die Landwirtschaft unterstützt und nicht zerstört", so der Vorsitzende des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung, Wendelin Schmücker

Die Landwirte in Deutschland sind enttäuscht und verunsichert. Sie haben jahrelang hart gearbeitet, um qualitativ hochwertige Lebensmittel zu produzieren und die Natur zu schützen. Doch nun werden sie von der Regierung im Stich gelassen. Die Bundesregierung muss endlich erkennen, dass die Landwirtschaft eine wichtige Säule unserer Gesellschaft ist und sie entsprechend unterstützen

Der Förderverein der Deutschen Schafhaltung ruft die Bundesregierung dazu auf, die Beschlüsse für den aktuellen Haushalt zu überdenken und gemeinsam mit den Landwirten eine Zukunftsperspektive für die deutsche Landwirtschaft zu erarbeiten. Es ist höchste Zeit, dass die Regierung die Bedürfnisse und Anliegen der Landwirte ernst nimmt und nicht weiterhin ihre Existenz zerstört.

Über den Förderverein der Deutschen Schafhaltung e. V.

Gegründet im Jahr 2010, hat es sich der Förderverein der Deutschen Schafhaltung e.V. zum Ziel gesetzt, über die Leistungen der Schafhaltung und damit der Schäferfamilien aufzuklären – ob nun im aktiven Küstenschutz durch Pflege der Deiche oder Offenhaltung und Schutz unzähliger Naturflächen in Deutschland. Dazu wurde im Gründungsjahr ein Hirtenzug quer durch Deutschland durchgeführt. Weitere Ziele sind die Förderung des Natur- und Umweltschutzes sowie die Unterstützung für unverschuldet in Not geratene Schafhalter durch Geld oder Sachzuwendungen. Der Verein, dem jeder Interessierte mit einer Lamm-Patenschaft helfen kann, hat seinen Sitz in Berlin.

Pressekontakt:
Förderverein der Deutschen Schafhaltung e. V.
Wendelin Schmücker
Wilhelm-Kuhr-Str. 5
13187 Berlin
Tel.: 0159 043 829 31
E-Mail: wende.schaf@outlook.de

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